Sonntag, 9. Oktober 2016

Ein Moment der Ruhe.

Ein Moment der Ruhe, was gäbe ich dafür? 

Ein Moment, in dem die Welt da draußen schweigt. Keine Züge, die über die Schienen rattern, keine wütend hupenden Autos, keine Menschen, die vor meinem Fenster lachen und rufen und ihr Leben leben. Keine Flugzeuge und keine Kinder, keine Kirchenglocken und auch kein prasselnder Regen auf dem Dach. Nur Ruhe. Ruhe. Ruhe.

Doch auch dann wäre es mir noch zu laut, denn in mir tobt es weiter. Die Gedanken rasen und sie sprechen miteinander, verwerfen sich gegenseitig, sie schreien sich an und weinen. Mein Kopf droht zu platzen, denn die Stimmen jagen sich gegenseitig durch mich hindurch, stoßen beim Ringen und Raufen an die Knochen und schmerzen mich. Es explodiert und es knallt, es brennt in meinem Kopf. Zu viel Lärm und zu viel Kampf. 
Egal ob es draußen still ist oder laut, ob ich alleine sitze oder unter Menschen lache, ob ich wach bin oder schlafen will, in mir ist es niemals leise.

Hört ihr das nicht auch, seid doch mal still, verdammt!

Ein Moment der Ruhe, was gäbe ich nur dafür?