Mittwoch, 13. November 2013

Zeig mir deine Arme.

Zeig mir, was unter deinen Ärmeln liegt.
Zeig mir deine nackte Haut, zeig mir deine Arme.
Ich höre den Geschichten zu, die deine Narben mir erzählen. Ich fühle den Schmerz mit dir, den du erlebst. Ich kleb dir ein Pflaster auf die Überreste deines Leids. Ich mal dir einen Schmetterling auf die blasse Haut. Der nicht sterben darf. Der leben will, davonfliegen, sich aufmachen, auf den Weg in eine bessere Welt. Auf den Weg bring ich dich.
Ich schreib dir Liebe auf die Arme und reich dir die Hand. Ich halte dich fest, lass dich nicht los. Halte die Finger, die zur Klinge greifen.
Ich schlag mit dir auf Wände ein, wenn die Wut zu stark ist. Ich renne mit dir durch den Regen, wenn der Druck zu groß ist. Ich bleib mit dir liegen, wenn nichts mehr geht. Und zieh dich auf die Beine, wenn du es selbst nicht mehr kannst.

Ich nehm dich in die Arme. Errichte Mauern um dich, ein Bollwerk, eine eigene kleine Burg. In die kein Feind, kein feindliches Gefühl Einzug erhält.
Ich stehe hier und bleibe hier.

Zeig mir deine Arme. Und ich zeig dir meine.

7 Kommentare:

  1. das ist wirklich so unglaublich schön und berührend geschrieben. ich würde dir tausend likes dafür geben; so was schönes hab ich schon lange nicht mehr gelesen ♥

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  2. Ich hab selten so etwas schönes gelesen.Es sollte mehr Menschen wie dich geben,bleib wie du bist.

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  3. Wie gern ich dich nicht persönlich kennen würde...

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  4. Das haut mich jetzt um und eigentlich wollte ich dir einen netten Kommentar hinterlassen,doch mir sind die Worte entfallen.

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  5. Schön, wirklich... Und mit wem redest du?

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