Montag, 3. März 2014

Interpretation.

Wie ein Gedicht interpretieren wir die Menschen. Aus dem, was sie sagen, schließen wir auf das zwischen den Zeilen. Aus dem, wie sie ihre Augen verdrehen, schließen wir auf das in ihren Köpfen.

Manchmal bedeutet ein "vielleicht" nur ein "vielleicht". Nicht nein und auch nicht ja. Nicht "ich mag dich nicht" und auch nicht "ich habe keine Zeit". Es heißt einfach nur ja oder nein, ich weiß noch nicht, ich kann mich noch nicht entscheiden, wir werden sehen.
Manchmal bedeutet "nein" wirklich NEIN!
Manchmal meint man mit "ja" wirklich JA, ICH WILL, auch wenn das Lächeln gerade nicht so leicht über die Lippen kommt. Auch wenn die Stimme nicht so fröhlich klingt und die Augen nicht so strahlend grinsen, wie es der Gegenüber gerne hätte. Manchmal ist lächeln nicht so leicht.
Auch hinter Ironie steckt mal ein wahrer Kern. Aber nicht immer.
Und nicht immer ist alles Ironie. Auch ein Clown spricht mal wahre Worte.
Manchmal ist keine Antwort auch keine Antwort. Es heißt nicht nein und auch nicht ja, es heißt nicht "kein Bock", es ist einfach keine Antwort. Weil die noch folgen wird. Oder auch nicht.

Manchmal ist reden so schwer. Wenn jeder nur das Ungesagte interpretiert und dabei ganz vergisst, auch mal zuzuhören. Vielleicht würden wir uns dann ja endlich mal verstehen.

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