Ich träume davon, glücklich zu sein. Zu lachen, strahlend durch die Welt zu laufen, jeden Tag die Marmeladengläser mit Glücksmomenten zu füllen. In jeder Blume die Schönheit der Welt zu erkennen. Auch zu lachen, wenn ich in Scheiße trete. Mich auch über Fehler zu freuen.
Ich träume davon, die Welt zu retten. Und alle Menschen gleich mit. Die Kinder, die Hunger leiden und an Krankheiten sterben, die es eigentlich gar nicht mehr gibt. Die Frauen und Männer und alle, die zu Tode gefoltert werden, die Ungerechtigkeit erleben. Tag für Tag. Und all diejenigen, in deren Leben nur Schmerz ist oder nur Leere oder nur Taubheit.
Ich träume davon, abends die Augen zu schließen und in einen ruhigen Schlaf zu fallen - morgens die Augen zu öffnen, mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Doch wenn ich mich ins Bett lege und versuche, zur Ruhe zu kommen, wenn ich die Lichter ausschalte und mich auf die Suche nach meinen Träumen begebe, dann finden sie nicht den Weg zu mir; nur schwarze Bilder, nur Horrorszenarien, nur Albträume laufen vor meinem inneren Auge ab.
Dabei träume ich doch so viel Schöneres.
Montag, 16. Dezember 2013
Dienstag, 10. Dezember 2013
Schöne Melancholie.
Ich zelebriere die Traurigkeit. Lebe in Melancholie. Und will es so. Irgendwie.
Ich genieße die Einsamkeit, erfreue mich an Depression. Ab und an.
Weil aus ihr so was wie Glück entsteht. So was wie Erleuchtung. Wie Inspiration.
Weil es vielleicht meine Bestimmung ist, melancholisch zu sein.
Ich bin glücklich darüber, traurig zu sein. Vielleicht muss man einfach akzeptieren, dass das geht. Dass Trauer schön sein kann. Dass Depression bereichern kann. Dass Glück nicht immer Jubel ist.
Vielleicht. Ist Leben nicht nur schwarz und weiß.
Ich genieße die Einsamkeit, erfreue mich an Depression. Ab und an.
Weil aus ihr so was wie Glück entsteht. So was wie Erleuchtung. Wie Inspiration.
Weil es vielleicht meine Bestimmung ist, melancholisch zu sein.
Ich bin glücklich darüber, traurig zu sein. Vielleicht muss man einfach akzeptieren, dass das geht. Dass Trauer schön sein kann. Dass Depression bereichern kann. Dass Glück nicht immer Jubel ist.
Vielleicht. Ist Leben nicht nur schwarz und weiß.
Samstag, 7. Dezember 2013
Weihnachts-scheiß-spaziergang.
Ich laufe durch die dunkle Stadt, die gar nicht dunkel ist. Weihnachtssterne leuchten mich an, Lichterketten glänzen vor dem schwarzen Himmel, Weihnachtsmänner strahlen um die Wette.
Der Schnee reflektiert die Lichter der Stadt.
Ich friere, aber es ist gar nicht kalt. Und eigentlich friere ich auch nicht. Bloß meine Hände sind kalt, vielleicht hätte ich doch Handschuhe anziehen sollen. Vielleicht auch nicht, denn eigentlich ist es ja ganz angenehm, wie die Kälte so durch meine Haut kriecht.
Ich halte an, blicke mich um. Keiner da, gut. Keiner sieht mich, gut. Ich beuge mich nach unten, stecke meine Hände in den Schnee. Es ist so kalt, es ist so nass, ich fühle mich. Ich fühle die Welt um mich herum.
Aber sie fühlt mich nicht, sie sieht mich nicht, merkt mich nicht. Mit meinen tauben Fingern forme ich einen Schneeball und schleudere ihn gegen ein Straßenschild. Ich will, dass es ihm wehtut. So wehtut, wie mir. Und ich will schreien, so laut ich kann. Aber ich schreie nicht. Ich blicke mich um, ich schließe die Augen, ich bleibe noch ein paar Minuten stehen und lausche der Stille. Der Stille, die mich umgibt. In die ich mich anpasse. In der ich verschluckt werde.
Meine Hände beginnen zu schmerzen, während mein Blut sie wieder erwärmt. Ich stecke sie in meine Taschen und mache mich wieder auf den Weg. Schritt für Schritt, ich trete in jede Schneewehe, die ich finden kann. Meine Stoffschuhe durchweichen. Gut so. Ich habe sie extra angezogen, ich habe auch keine Winterschuhe, es ist mir auch egal. Sollen sie doch nass werden. Sollen meine Füße doch erfrieren. Sollen sie doch einfach stehen bleiben. Dann friere ich halt hier fest. Mitten auf der Straße.
Ich bleibe wieder stehen und stelle mir vor, wie das wäre. Festgefroren zu sein. Verbunden mit dem Boden, auf alle Zeit. Schaulustige würden ankommen und mich betrachten. Die stärksten Männer der Welt würden kommen und versuchen, mich zu befreien. Autos würden hupen. Vielleicht würden sie mich plattfahren, überfahren, totfahren. Warum eigentlich nicht.
Aber ich hebe meine Beine wieder an, ich setze sie wieder auf, ich gehe rechts, links, rechts, links. Ich werde immer schneller, beginne zu laufen. Durch die taghelle Nacht.
Ich höre Kinder lachen aus einem Haus und ich verlangsame meine Schritte. Ich rieche etwas; etwas, was ich kenne. Was ist das nur, das sind ja Waffeln, frisch gebacken, frisch duftend, gleich werden sie mit Puderzucker bestreut. Ich überlege kurz, ob ich klingeln soll, um zu fragen, ob ich nicht vielleicht mitessen darf oder zumindest zugucken, nichts sagen, nur riechen und gucken und hören und alles in mich aufnehmen. Stiller Beobachter der Vorweihnachtszeit.
Nein danke, ich lass es lieber sein. Und renne weiter, schnell, ehe ich es mir noch anders überlege und mich zum Affen mache, nein danke, nein danke, danke nein.
Ich versuche meine Ohren für den letzten Kilometer zu verschließen. Ich will nicht die Lieder hören, die aus den Häusern dringen, ich will nicht die Kinder hören, die im Garten Schlitten fahren, ich will nicht die lachenden Menschen hören, die gemeinsam um das Lagerfeuer herumstehen. Oder doch, ich will mich dazustellen, ich will mich wärmen, ich will ... weiterrennen.
Und ich stecke den Schlüssel ins Türschloss, meine Finger zittern, sie sind taub. Ich drehe und drehe und hoffe, dass mich keiner meiner Nachbarn beobachtet.
Als ich Tür schließlich öffne, begrüßen mich Dunkelheit und der Fernseher. Ups, hab ich doch glatt vergessen, ihn auszuschalten. Ist auch egal, ist eh alles egal.
Ich drehe den Wasserhahn auf und halte meine roten Finger unter den heißen Strahl. Das Brennen kriecht durch meinen ganzen Körper. Und aus dem Wohnzimmer der Torschrei eines Sky-Moderators, meilenweit entfernt von mir. Danke, dass du da bist. Danke, dass du mich nicht alleine lässt. Trotzdem nervst du mich, du hast ja keine Ahnung, ich schalte dich ab.
Und auf einmal ist es still. Und dunkel. Nein, doch nicht. Der helle Weihnachtsstern der Nachbarn leuchtet durch das Fenster.
Hallo Weihnachtswelt.
Der Schnee reflektiert die Lichter der Stadt.
Ich friere, aber es ist gar nicht kalt. Und eigentlich friere ich auch nicht. Bloß meine Hände sind kalt, vielleicht hätte ich doch Handschuhe anziehen sollen. Vielleicht auch nicht, denn eigentlich ist es ja ganz angenehm, wie die Kälte so durch meine Haut kriecht.
Ich halte an, blicke mich um. Keiner da, gut. Keiner sieht mich, gut. Ich beuge mich nach unten, stecke meine Hände in den Schnee. Es ist so kalt, es ist so nass, ich fühle mich. Ich fühle die Welt um mich herum.
Aber sie fühlt mich nicht, sie sieht mich nicht, merkt mich nicht. Mit meinen tauben Fingern forme ich einen Schneeball und schleudere ihn gegen ein Straßenschild. Ich will, dass es ihm wehtut. So wehtut, wie mir. Und ich will schreien, so laut ich kann. Aber ich schreie nicht. Ich blicke mich um, ich schließe die Augen, ich bleibe noch ein paar Minuten stehen und lausche der Stille. Der Stille, die mich umgibt. In die ich mich anpasse. In der ich verschluckt werde.
Meine Hände beginnen zu schmerzen, während mein Blut sie wieder erwärmt. Ich stecke sie in meine Taschen und mache mich wieder auf den Weg. Schritt für Schritt, ich trete in jede Schneewehe, die ich finden kann. Meine Stoffschuhe durchweichen. Gut so. Ich habe sie extra angezogen, ich habe auch keine Winterschuhe, es ist mir auch egal. Sollen sie doch nass werden. Sollen meine Füße doch erfrieren. Sollen sie doch einfach stehen bleiben. Dann friere ich halt hier fest. Mitten auf der Straße.
Ich bleibe wieder stehen und stelle mir vor, wie das wäre. Festgefroren zu sein. Verbunden mit dem Boden, auf alle Zeit. Schaulustige würden ankommen und mich betrachten. Die stärksten Männer der Welt würden kommen und versuchen, mich zu befreien. Autos würden hupen. Vielleicht würden sie mich plattfahren, überfahren, totfahren. Warum eigentlich nicht.
Aber ich hebe meine Beine wieder an, ich setze sie wieder auf, ich gehe rechts, links, rechts, links. Ich werde immer schneller, beginne zu laufen. Durch die taghelle Nacht.
Ich höre Kinder lachen aus einem Haus und ich verlangsame meine Schritte. Ich rieche etwas; etwas, was ich kenne. Was ist das nur, das sind ja Waffeln, frisch gebacken, frisch duftend, gleich werden sie mit Puderzucker bestreut. Ich überlege kurz, ob ich klingeln soll, um zu fragen, ob ich nicht vielleicht mitessen darf oder zumindest zugucken, nichts sagen, nur riechen und gucken und hören und alles in mich aufnehmen. Stiller Beobachter der Vorweihnachtszeit.
Nein danke, ich lass es lieber sein. Und renne weiter, schnell, ehe ich es mir noch anders überlege und mich zum Affen mache, nein danke, nein danke, danke nein.
Ich versuche meine Ohren für den letzten Kilometer zu verschließen. Ich will nicht die Lieder hören, die aus den Häusern dringen, ich will nicht die Kinder hören, die im Garten Schlitten fahren, ich will nicht die lachenden Menschen hören, die gemeinsam um das Lagerfeuer herumstehen. Oder doch, ich will mich dazustellen, ich will mich wärmen, ich will ... weiterrennen.
Und ich stecke den Schlüssel ins Türschloss, meine Finger zittern, sie sind taub. Ich drehe und drehe und hoffe, dass mich keiner meiner Nachbarn beobachtet.
Als ich Tür schließlich öffne, begrüßen mich Dunkelheit und der Fernseher. Ups, hab ich doch glatt vergessen, ihn auszuschalten. Ist auch egal, ist eh alles egal.
Ich drehe den Wasserhahn auf und halte meine roten Finger unter den heißen Strahl. Das Brennen kriecht durch meinen ganzen Körper. Und aus dem Wohnzimmer der Torschrei eines Sky-Moderators, meilenweit entfernt von mir. Danke, dass du da bist. Danke, dass du mich nicht alleine lässt. Trotzdem nervst du mich, du hast ja keine Ahnung, ich schalte dich ab.
Und auf einmal ist es still. Und dunkel. Nein, doch nicht. Der helle Weihnachtsstern der Nachbarn leuchtet durch das Fenster.
Hallo Weihnachtswelt.
Mittwoch, 20. November 2013
Ja gegen Nein.
Im Kampf mit mir selbst steht
Ja gegen Nein
Geh gegen Bleib
Mach gegen Lass.
In mir sind zwei Seiten. Die eine will Skillet hören, die andere Philipp Poisel. Also springe ich auf YouTube hin und her, zwischen dem einen und dem anderen Lied, der einen und der anderen Band.
Bei ruhigen Liedern fühle ich mich unausgeglichen, will mehr Action, will mehr hören, geht mir alles zu langsam, alles zu sanft, alles zu still.
Bei schnellen Liedern fühle ich mich unverstanden, überfordert mit der Welt, alles geht zu schnell, alles ist zu laut, ich verstehe nichts und höre mich selbst nicht mehr.
Ich kann es mir nicht recht machen. Weil nie beide Seiten glücklich sind.
Und plötzlich stehe ich mit dem Messer in der Hand da, das kalte Metall an meiner nackten Haut. Ich realisiere, wo ich bin; ich realisiere, wer ich bin. Und lege das Messer zurück.
Und hebe das Messer wieder auf. Und dann wieder nicht.
Gut gegen Böse
Glück gegen Pech
Ja gegen Nein.
Ich lege die Klinge in den Schrank und schließe die Tür. Heute gewinnt ein Nein, ein Lass, ein kleines bisschen Glück.
Ein Teil von mir hat gewonnen und versucht zu verdrängen, dass ein anderer Teil verloren hat. Ich drehe Skillet auf und höre nicht auf die Einwände der Gegenseite.
Ein Kampf mit mir selbst ist immer auch ein Kampf gegen mich selbst. Anstrengend. Und ich kann nur verlieren, nur gewinnen.
"And when the scars heal, the pain passes,
As hope burns, we rise from the ashes!
Darkness fades away!
And the light shines on a brave new day!
Our future's here and now,
Here comes the countdown!"
[Skillet]
Ja gegen Nein
Geh gegen Bleib
Mach gegen Lass.
In mir sind zwei Seiten. Die eine will Skillet hören, die andere Philipp Poisel. Also springe ich auf YouTube hin und her, zwischen dem einen und dem anderen Lied, der einen und der anderen Band.
Bei ruhigen Liedern fühle ich mich unausgeglichen, will mehr Action, will mehr hören, geht mir alles zu langsam, alles zu sanft, alles zu still.
Bei schnellen Liedern fühle ich mich unverstanden, überfordert mit der Welt, alles geht zu schnell, alles ist zu laut, ich verstehe nichts und höre mich selbst nicht mehr.
Ich kann es mir nicht recht machen. Weil nie beide Seiten glücklich sind.
Und plötzlich stehe ich mit dem Messer in der Hand da, das kalte Metall an meiner nackten Haut. Ich realisiere, wo ich bin; ich realisiere, wer ich bin. Und lege das Messer zurück.
Und hebe das Messer wieder auf. Und dann wieder nicht.
Gut gegen Böse
Glück gegen Pech
Ja gegen Nein.
Ich lege die Klinge in den Schrank und schließe die Tür. Heute gewinnt ein Nein, ein Lass, ein kleines bisschen Glück.
Ein Teil von mir hat gewonnen und versucht zu verdrängen, dass ein anderer Teil verloren hat. Ich drehe Skillet auf und höre nicht auf die Einwände der Gegenseite.
Ein Kampf mit mir selbst ist immer auch ein Kampf gegen mich selbst. Anstrengend. Und ich kann nur verlieren, nur gewinnen.
"And when the scars heal, the pain passes,
As hope burns, we rise from the ashes!
Darkness fades away!
And the light shines on a brave new day!
Our future's here and now,
Here comes the countdown!"
[Skillet]
Dienstag, 19. November 2013
Wolken beobachten.
Auf dem Gras liegen und den Wolken beim Fliegen zusehen. Bilder erkennen, Tiere entdecken, Gesichter erahnen. Weil aus den weißen Wolkenbergen plötzlich Gestalten werden. In meiner Fantasie, in deiner Fantasie.
Wir liegen nur still da. Reden nicht. Sind nur beisammen, schweigen gemeinsam.
Wir sehen denselben Himmel, liegen auf demselben Boden und blicken in dieselbe Richtung. Trotzdem entdecken wir Unterschiedliches.
Ob du wohl auch den großen Dino siehst, der über den blauen Himmel trabt? Der jetzt seinen Hals reckt, seine Flügel ausstreckt und dann auseinanderfällt, in nichts als weiße Fetzen?
Ob du auch die Hand erkennst, die sich durch die Welt da oben schiebt, die nach allem greift, die Finger streckt und streckt und streckt und dann beim Greifen zerreißt?
Du siehst auch das Herz, was ich sehe. Ganz eindeutig, weiß auf blau. Wir wenden den Blick vom Schauspiel des Himmels, lächeln uns an, ein Kuss. Und die Welt ist wundervoll.
Wir liegen nur still da. Reden nicht. Sind nur beisammen, schweigen gemeinsam.
Wir sehen denselben Himmel, liegen auf demselben Boden und blicken in dieselbe Richtung. Trotzdem entdecken wir Unterschiedliches.
Ob du wohl auch den großen Dino siehst, der über den blauen Himmel trabt? Der jetzt seinen Hals reckt, seine Flügel ausstreckt und dann auseinanderfällt, in nichts als weiße Fetzen?
Ob du auch die Hand erkennst, die sich durch die Welt da oben schiebt, die nach allem greift, die Finger streckt und streckt und streckt und dann beim Greifen zerreißt?
Du siehst auch das Herz, was ich sehe. Ganz eindeutig, weiß auf blau. Wir wenden den Blick vom Schauspiel des Himmels, lächeln uns an, ein Kuss. Und die Welt ist wundervoll.
Mittwoch, 13. November 2013
Zeig mir deine Arme.
Zeig mir, was unter deinen Ärmeln liegt.
Zeig mir deine nackte Haut, zeig mir deine Arme.
Ich höre den Geschichten zu, die deine Narben mir erzählen. Ich fühle den Schmerz mit dir, den du erlebst. Ich kleb dir ein Pflaster auf die Überreste deines Leids. Ich mal dir einen Schmetterling auf die blasse Haut. Der nicht sterben darf. Der leben will, davonfliegen, sich aufmachen, auf den Weg in eine bessere Welt. Auf den Weg bring ich dich.
Ich schreib dir Liebe auf die Arme und reich dir die Hand. Ich halte dich fest, lass dich nicht los. Halte die Finger, die zur Klinge greifen.
Ich schlag mit dir auf Wände ein, wenn die Wut zu stark ist. Ich renne mit dir durch den Regen, wenn der Druck zu groß ist. Ich bleib mit dir liegen, wenn nichts mehr geht. Und zieh dich auf die Beine, wenn du es selbst nicht mehr kannst.
Ich nehm dich in die Arme. Errichte Mauern um dich, ein Bollwerk, eine eigene kleine Burg. In die kein Feind, kein feindliches Gefühl Einzug erhält.
Ich stehe hier und bleibe hier.
Zeig mir deine Arme. Und ich zeig dir meine.
Zeig mir deine nackte Haut, zeig mir deine Arme.
Ich höre den Geschichten zu, die deine Narben mir erzählen. Ich fühle den Schmerz mit dir, den du erlebst. Ich kleb dir ein Pflaster auf die Überreste deines Leids. Ich mal dir einen Schmetterling auf die blasse Haut. Der nicht sterben darf. Der leben will, davonfliegen, sich aufmachen, auf den Weg in eine bessere Welt. Auf den Weg bring ich dich.
Ich schreib dir Liebe auf die Arme und reich dir die Hand. Ich halte dich fest, lass dich nicht los. Halte die Finger, die zur Klinge greifen.
Ich schlag mit dir auf Wände ein, wenn die Wut zu stark ist. Ich renne mit dir durch den Regen, wenn der Druck zu groß ist. Ich bleib mit dir liegen, wenn nichts mehr geht. Und zieh dich auf die Beine, wenn du es selbst nicht mehr kannst.
Ich nehm dich in die Arme. Errichte Mauern um dich, ein Bollwerk, eine eigene kleine Burg. In die kein Feind, kein feindliches Gefühl Einzug erhält.
Ich stehe hier und bleibe hier.
Zeig mir deine Arme. Und ich zeig dir meine.
Sonntag, 10. November 2013
Es brennt in mir.
In mir brennt ein Feuer. Es verzehrt mich, es frisst mich auf, es brennt alles nieder.
Es ist heiß und ich spüre, wie es in mir lodert. Wie es alles angreift, was dort lebt. Wie es meine Organe zu Staub zerlegt. Wie es meine Gefühle in Asche verwandelt. Wie es mich attackiert, von innen heraus.
Ich kann es nicht sehen, ich komme nicht an es heran. Und kann es deswegen nicht löschen. Ich kann nichts retten, kann mich nicht vor den alles verzehrenden Flammen beschützen.
Ich merke, es ist da. Und kann doch nichts tun. Auch wenn ich alles probiere.
Ich versuche, die Flammen zu ersticken. Ich halte die Luft an und atme nicht mehr, damit kein Sauerstoff an den Brandherd gelangt. Aber es bringt nichts. Ich halte es nicht lange genug durch. Wenn ich nach 30 Sekunden wieder nach Luft schnappe, lodert auch das Feuer wieder auf.
Ich versuche, den Brand mit Wasser zu löschen. Ich trinke und trinke, spüle alles runter, damit das Feuer in der Flut erlischt. Es ist nicht möglich. Das, was in mir brennt, ist resistent. Es ist haltbar. Es will nicht sterben. Es will seine lodernden Flammen nicht besiegt wissen. Es will vernichten.
Alles, was in mir ist. Alles, was in mir lebt, will es töten. Das Feuer frisst sich durch mich hindurch. Aber es zeigt sich nicht. Es ist in mir. Es flackert versteckt. Sodass nur ich es spüren kann. Nur ich weiß, es ist da.
In mir brennt ein Feuer. Und trotzdem friere ich.
Es ist nicht wärmend, es spendet kein Leben. Es ist ein kalter Brand. Der nicht gelöscht werden kann, solange ich lebe. Die Flammen ernähren sich von mir.
In mir brennt mein Feuer.
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