Ich stochere in dem zähflüssigen Matsch.
Versuche, ihn zu zusammenhängen Klumpen zu formen. Klumpen mit Aussagekraft. Klumpen, die nach etwas aussehen.
Die Konzentration und der Wille kämpfen gegen die Soße in meinem Gehirn.
Die Kraft der Gedanken kann Sinnvolles aus dem Inhalt ziehen.
Doch heute nicht.
Heute gleitet der Matsch immer wieder durch die Finger des Willens. Es gelingt mir nicht, zuzupacken.
Jedes Mal, wenn ich die Hand schließe, drücke ich damit den gesamten Inhalt wieder raus. Zurück in die Brühe, wo sich alles vereinigt.
Es ensteht kein einziges Fantasiegeschöpf. Kein Drache, kein Fabelwesen. Noch nicht einmal ein einfaches Gefäß will zusammenhalten.
Ich fühle mich zurückversetzt in die fünfte Klasse. Kunstunterricht. Tonarbeiten.
Mein Drache glich mehr einer unförmigen Kugel.
Und die Vase, die wir unseren Eltern schenken sollten, hätte eher als Sieb getaugt.
Malen, basteln, bauen.
All das war mir immer fremd. Meine Hände wollten nie so wie ich; konnten nie die großen Pläne umsetzen, die ich aufstellte.
Heute versagen nicht nur die Hände, sondern auch die Konzentration. Mein Material ist kein Ton, sondern mein Gedankengut.
Ich weiß, Lösungen zu allen möglichen Fragestellungen und Problemen befinden sich in dem zähflüssigen Matsch.
Doch ich kann sie nicht fassen.
Jeder Ansatz gleitet mir wieder aus der Hand und wenn ich am Ende bastele, ist der Anfang schon wieder in der Masse untergegangen.
Zusammenhänge sind nicht zu erkennen.
Jedes Mal, wenn ich aufs Neue anfange, durch den Matsch zu wühlen, beginnt mein Kopf wehzutun. Es scheint, als würde er sich gegen die Eingriffe meines Willens wehren.
Der Matsch muss unangetastet bleiben.
Der Sandburgenbau muss warten. Dazu ist die Konsistenz heute nicht die richtige.
Vielleicht ist morgen Zeit für die Burgfräuleins und Ritter und Feuerdrachen.
Und vielleicht kann dann auch mein Wille die Unordnung in meinem Geist entwirren.
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