Montag, 29. Juli 2013

Ein Zeugnis.

Ein Blatt voll mit Zahlen. Das zeigt, wer ich bin.
Ein formloser Zettel. Der zeigt, wie viel wert ich bin.

Bloß ein Stück Papier. So schutzlos und nichtig.
Draußen im Regen würde es sich auflösen. Die schwarzen Zahlen würden verschwimmen, wären unlesbar, wären nutzlos. Das weiße Blatt würde untergehen. Es wäre zerstört.
Im Kamin würde sich das weiß in schwarze Asche verwandeln. Das Papier würde brennen, lichterloh. Um dann zu zerfallen, zu nichts als Staub.
Ich könnte es zerreißen, in tausend Stücke teilen. Mit purer Gewalt. Die Fetzen würde ich in den Wind halten, in der Welt verteilen. So klein, nichts wäre mehr lesbar.

Mein armes Zeugnis, es kann sich nicht schützen. Ganz klein und wehrlos, machtlos und schwach. Es ist dem Leben ausgeliefert.
Und doch kann es meins bestimmen.

4 Kommentare:

  1. Wundervoll geschrieben.

    xoxo

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  2. Sind die Zahlen denn wenigstens zufrieden stellend?

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    1. Sie sind sehr gut.
      Zufrieden bin ich - zumindest in dieser Sache - leider eher selten.

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