Freitag, 2. August 2013

Liam.

"Liam!"
Der Ruf hallt in meinem Kopf wider. Ich höre den Klang meines Namens, wenn ich die Augen schließe. Wenn ich abends im Bett liege. Obwohl ich ganz alleine bin.
Immer wieder ertönt er in meinen Gedanken. Von verschiedenen Menschen ausgesprochen, in ganz verschiedenen Tonlagen und mit ganz unterschiedlichen Gefühlen. Alle möglichen Absichten stecken dahinter.
Ich höre "Liam!" als Aufforderung, "Liam?" als Anrede, "Liam,..." als Beginn einer Rede, einer Ansprache, einem Vortrag an mich.
Ich höre, wie ich gerufen werde. Wie ich um etwas gebeten, gefragt, angesprochen werde - von den Stimmen in meinem Kopf. Sie wollen etwas von mir. Sie wollen mit mir reden, wollen meine Aufmerksamkeit, wollen einen Teil von mir.
Und sie nutzen meinen Namen, meine vier Buchstaben, um mich zu gewinnen. Das Wort, das mich aufzucken lässt. Wodurch ich mich angesprochen fühle. Was immer etwas auslösen wird in mir.
Obwohl es nur eine Bezeichnung ist, ein Titel, eine Aufschrift, mein Etikett. Wahllos gewählt, einer unter tausend, und doch mein Charakter, meine Kennung, der eine für mich.
Mein Name bestimmt mich. Und ich bestimme ihn.
Ich lebe mit ihm. Durch ihn. Er ist ich. Ich bin Liam.

1 Kommentar:

  1. ich wollte nur mal sagen, dass ich deinen blog liebe und du wundervoll mit worten umgehen kannst.

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