Freitag, 11. Oktober 2013

Kartenhaus.

Ein leichter Windhauch weht. Ich laufe aufgeschreckt hin und her.
Die Karten meines Kartenhauses werden verweht. Alles, was ich aufgebaut habe, wird erschüttert. Alles bricht auseinander, das Gebäude, meine Welt.
Ich versuche zu retten, was zu retten ist. Ich halte Karten fest, drücke sie, ergreife sie.
Doch der Sturm ist zu stark. Alles wankt. Mein Haus, mein Leben, alles wankt. Auch ich wanke im Hurrikan. Die Windhose reißt alles mit sich, der Tornado hinterlässt eine Schneise der Zerstörung.

Mein Haus ist dem Boden gleichgemacht. Ich bin dem Boden gleichgemacht, liege auf der Erde, von Karten zugedeckt. Es ist dunkel, denn die Decke der Überreste lässt kein Licht hindurch.
Ich liege und atme nicht. Liege ganz still, in der Hoffnung, dass niemand mich sieht, dass der Sturm mich niemals mehr findet. Dass er mich liegen und sterben lässt. Hier am Boden.
Doch er tut mir nicht den Gefallen, diesen letzten großen Wunsch. Er kommt zurück und bläst mein gefallenes Leben durcheinander; die Karten fliegen davon, decken mich auf, die Welt kann mich sehen, wie ich hier am Boden liege.
Und auch das Licht kommt zurück. Von bedrohlich aufgetürmten Wolken zwar verdeckt, aber ich kann wieder sehen.
Ich sehe, was um mich herum ist - Nichts.
Ich sehe, dass ich allein bin.
Alles zusammengebrochen.
Nur in den Händen halte ich die Reste meiner Welt.
Pik 10 rechts
Pik Ass links
Der Anfang meines neuen Blatts. Meines Royal Flush. Oder eines neuen Hauses. Der Bau kann beginnen, hier im Nichts.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen