Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ins Exil verbannt.

Hier sitze ich nun. In meinem Exil. Mein Herz brennt. Ich stehe in Flammen. In mir lodert ein Feuer, eine Sehnsucht, die mich verzehrt.
Ich kann das Gefühl nicht in Worte fassen, dabei ist es so leicht. Ich kann nicht beschreiben, was ich sagen will, dabei ist es doch so klar. Ich vermisse dich.

Auch wenn ich es verbergen kann, auch wenn ich mein Leben lebe und es nicht den Anschein macht, in mir drin bin ich gefangen, hinter hohe Mauern gesperrt. Ich verbüße die Strafe, die ich verdiene. Mein Herz auf Ewig in Dunkelheit verbannt.
Ich habe mich bestraft. Ich habe dich verletzt.
Das kann ich mir nicht verzeihen, ich werde es nie können. Und die Frage, die Frage aller Fragen: Wenn ich es nicht kann, kannst du es dann? Kannst du mir verzeihen? Willst du es?
Darf ich wieder vor dir stehen, auch wenn ich es war, der schuldig ist? Und denkst du an das, was war, bevor ich ging? Weißt du, wo ich jetzt bin?

Ich bin hier, allein mit der Last der Schuld. Ich sitze und warte. Warte darauf, dass ich mir verzeihen kann. Ich warte auf mein Leben. Ich warte darauf, dass ich aus der Verbannung zurückkehren kann, dass meine Strafe abgesessen ist.
Doch das kann sie erst sein, wenn du keinen Schmerz mehr fühlst. Wenn du geheilt bist von den Wunden, die ich dir zugefügt habe, wenn die Narben verblasst sind. Erst dann darf ich gehen. Erst dann bin ich frei. Frei von dir.
Das ist die Schuld des Täters. Die Pflicht des Täters. Das einzige, was ich noch tun kann. Mein einziger, mein ewiger letzter Schritt im Leben mit dir. Ich bin Täter. Ich verachte mich dafür.

Ich will zu dir, ich will die Chancen nutzen, will alles wieder gutmachen, was nicht gutzumachen ist. Mein Herz schmerzt - aber ist das nicht gerecht? Denn ich trage die Schuld.

Meine Dunkelheit, meine Einsamkeit, meine Verbannung, mein Exil.
Ich sitze hier, den Finger auf deinem Namen, die Nachricht eingetippt. Und die Frage ist, kann ich auch damit leben, dass du nein sagst? Dass du mich wegschickst, mich endgültig verbannst, ohne Bewährung dieses Mal? Mir den seidenen Faden zerreißt, an dem meine Verbindung zu dir hängt? Der Faden, der sich Hoffnung nennt.
Kann ich das? Ich glaub, ich kann es nicht.

Also bleibe ich weiter hier, höre unsere alten Lieder und mein Herz zerbricht. Niemand, dem ich die Schuld geben kann, niemand, der die Verantwortung trägt. Außer ich.
Ich habe mich selbst verbannt und vermisse dich jetzt.

5 Kommentare:

  1. Wow, berührt richtig meine Seele *__*

    AntwortenLöschen
  2. Alles was man selbst schreibt fühlt sich so belang- und niveaulos an, wenn man irgendetwas von dir liest.
    Es ist alles durchdacht.
    Es ist alles ausformuliert.
    Uns vermutlich ist alles recht spontan.
    Ich bewundere dich so sehr dafür.
    Wie du mit Worten spielst. Und sie alle bewegen!

    Man lebt in deinem Text mit. Sofern es geht. Man kann alles verstehen. Vielleicht projiziert man es auf sich selbst- doch auf eine Art versteht und kennt man es. Nur ist man verwundert, auf welch elegabte und geschickte Art diese Gedanken ausgedrückt werden können.
    -jedenfalls geht es mir so-
    Doch beim lesen und mitleben kamen mir die einfach zu erwartenden Fragen-
    Warum bist du verbanmt?
    Ist es nicht immer leichter anderen zu vergeben als sich selbst?
    Also warum sollte sie dir nicht vielleicht schon vergeben haben?
    Wie lang sitzt du deine Strafe schon ab?
    Du wirst entweder keine Antwort darauf haben, oder aber sie nicht preisgeben, was?

    AntwortenLöschen
  3. (Ich habe dich in meinem Blog als 'sehenswerten Blog' erwähnt. Ich hoffe, dass das okay für dich ist. Wenn nicht- sag mir das irgendwie und ich nehm's raus..)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Aich dir an dieser stelle vielen dank für den lieben kommentar und all die Antworten. Ich glaube ich lann sie alle (soweit wie eben möglich) nachvollziehen.

      Es tut mir so leid- ich wollte eben nchmal nach deinem Wortlaut schauen und habe mich vertippt und so mit deinen Kommentar entfernt. Es tut mir so leid!!!

      Aber... Ähm... Ich würde gern mit dir auf eine andere, dialogischere art schreiben...
      Bin aber leider nicht im MeinVZ angemeldet... (Was sich natürlich andern ließe...) aber wäre die email nicht beispielsweise auch eine mögliche Alternative...?
      Ich würde mich freuen...


      Und nochmal- das mit dem Kommentar tut mir so leid!!

      Löschen
    2. Danke (:
      Ich hab dir geschrieben und deinen Kommentar gelöscht.
      Ich hoffe die Mail kommt an...

      Löschen