Samstag, 25. Januar 2014

Der Film.

Ich sitze da und lächle, bin irgendwie zufrieden, irgendwie glücklich.

Und auf einmal beginnt ein Film in mir zu laufen. Erinnerungen schießen in meinen Kopf und spielen sich ab. Sie sind real wie immer. Ich höre die Stimmen von damals, sehe alles in 3D, rieche die Gerüche, fühle alles so wie damals. Ich kann die Bilder nicht stoppen. Ich weiß, sie laufen weiter, bis ich alles gesehen habe. Sie laufen bis zum Ende. Es ist Play ohne Stopp-Taste. Es ist ein schlechter Film mit kaputter Fernbedienung, den man nicht beenden kann. Ich kann nicht fliehen. Denn die Leinwand ist meine Kopfwand.
Als hätte mir jemand in den Magen geboxt, genauso fühle ich mich. Mir ist übel. Ich habe das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Ich möchte die Gedanken auskotzen, die sich in mir verbreiten. Ich will den Film in die Toilette spucken und dann die Spülung drücken, sehen wie das Wasser die Bilder besiegt, sie ertränkt und mit sich reißt. Weit weg von mir.
Als hätte ich Säure geschluckt, so geht es mir. Irgendwie habe ich etwas in meinem Körper, was mich von innen heraus vergiftet und verätzt. Meine Organe sind dem ausgesetzt. Ich kann sie nicht retten. Es fühlt sich an, als würde mein Herz sich zusammenziehen und verengen, es kämpft gegen den Eindringling und schlägt immer schneller, immer schmerzhafter, immer pochender. Es hallt in meinen Ohren. Bummbummbummbumm. Meine Lunge kann den Sauerstoff nicht mehr verarbeiten. Ich atme und atme und habe trotzdem Angst, zu ersticken. Ich ersticke an den Gefühlen in mir.
Als hätte mir jemand ein Messer in den Leib gerammt. So verblute ich. Innerlich.
Bis der Film ein Ende gefunden hat, bis das letzte Bild verblasst und der letzte Ton in meinem Kopf verklungen ist. Weil ich dann alles gesehen habe. Der Abspann meines Flashbacks ist aus purer Schwärze; alles, was bleibt, sind die Gefühle und die Angst.

Ich sitze immer noch genau so da, aber irgendwie bin ich nicht mehr glücklich, auf einmal geht's mir schlecht, auch wenn um mich herum alles beim Alten ist.

1 Kommentar:

  1. Ja, vielen Dank. :] Ich schreib momentan so gut wie nie, weil ich unitechnisch ziemlich eingespannt bin. Mittwoch schreib ich die letzte Klausur, dann hab ich endlich wieder Zeit mehr von mir hören zu lassen. :]

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