Sonntag, 12. Januar 2014

Was vom Träumen übrig bleibt.

Ich schlage die Augen auf. Durch die geöffneten Vorhänge strömt Licht in mein Zimmer. Die Januarsonne strahlt und strahlt und feuert all ihre Wärme ab. Es ist ein schöner Morgen, es wird ein schöner Tag.
Und ich liege hier und bewege mich nicht. Ich schaffe es nicht, die Schönheit des Morgens zu realisieren. Alles, was ich empfinde, sind die Reste der Träume, die noch an mir kleben. Ich kann mich an nichts erinnern. Ich weiß nicht, wo ich in der Nacht gewesen bin, in welchem Teil meines Kopfes ich unterwegs war. Ich weiß nur, dass es anstrengend gewesen sein muss.
Mein Körper fühlt sich an wie nach einem Marathon. Ich fühle mich ausgelaugt und erschöpft. Ich spüre so ein ungutes Gefühl in meinem Magen, als würde ich verfolg werden, als hätte ich Angst, als wäre etwas los, als müsste ich etwas fürchten.
Und ich richte mich schlagartig auf. Mein Bett ist durchwühlt. Mein Körper schweißnass. Ich habe Angst. Und ich weiß nicht, wovor. Ich bin gerannt, aber ich weiß nicht, wohin.
Ich presse mir mein Kissen auf den Kopf und versuche, mich zu beruhigen. Ich versuche, mir einzureden, dass alles gut ist. Dass ich im Bett liege. Dass ich mich nicht fürchten muss. Aber es nützt nichts. Mein Kopf ist anderer Meinung.
Also stehe ich auf und schaue auf die Uhr. Ich habe acht Stunden geschlafen. Eigentlich müsste ich zufrieden sein, müsste ich wach sein, frisch und erholt. Aber es ist nicht so.
Auch wenn mein Körper die letzten Stunden im Bett lag und ausgeschaltet war, mein Kopf war es nicht. Ich weiß nicht, was er gemacht hat, aber geschlafen hat er nicht.

Unter der Dusche versuche ich, mich zu konzentrieren. Es muss doch möglich sein, mich zu erinnern! Wenn ich schon mit Kopfschmerzen aufwache, wenn mein Schlaf schon ein verdammter Wettlauf ist, wenn ich schon Angst habe, dann will ich wenigstens wissen, wovor!
Aber bis es soweit ist, bis ich mich erinnern kann, ist alles, was vom Träumen übrig bleibt, Angst und Ungewissheit.

3 Kommentare:

  1. Wenn ich in meinen Träumen flüchte spüre ich, wie die energie nach und nach nschlässt. Und dann kommen immer treppen.. Meine verfolger- ich erkenne sie nie- kommen immer näher und ich breche irgebdwann zusammen... Meine beine kribbeln noch kurz, doch dann ist alles taub..
    Ich kann mir vorstellen wie's dir geht. Würde doch gern beruhigen. Doch weiß nicht wie... Auf deine mail antworte ich morgen...!
    Liebe geüße. Ich hoffe der eindruck des sxhönen januarmorgens überdeckt die schrecklichen Träume...

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  2. Für mich klingt das so, als hättest du etwas vergangenes nicht verarbeitet oder so. Mich verfolgen momentan auch extrem wirre Träume, an die ich mich leider jedes mal erinnern kann. Ich denke dann den gesamten Tag drüber nach, warum ich gerade das Träume, welcher Sinn dahinter steckt. Nur, um in der nächsten Nacht wieder von purem Chaos empfangen zu werden. Dass ich schweißgebadet aufgewacht bin ist schon ein wenig her, aber vielleicht hilft es dir ja, die Gedanken zu durchforsten, die dich momentan am meisten beschäftigen. Bei mir ist das so, dass ich dann meistens halbwegs verstehe, warum mich solche Träume heimsuchen.

    Alles Gute dir,

    weakheart

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    1. Vielen Dank für die vielen lieben Worte, das Verständnis und den Rat!
      Ja, vielleicht ist das so. Vielleicht ist aber auch nicht immer der richtige Zeitpunkt, alles aufzuarbeiten. Vielleicht fehlen auch die richtigen Personen.
      Vielleicht auch nicht.

      Dir auch alles, alles Gute!

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