Ich blättere durch den Duden und durch Lexika, auf der Suche nach den Worten. Und ich finde sie alle. Ich finde die Gefühle und Empfindungen, alphabetisch sortiert von A wie Angst bis Z wie Zufriedenheit. Ich finde Sätze und Satzstrukturen. Aber ich kann nichts damit anfangen, ich kann nicht zusammensetzen, was zusammengehört. Ich kann keine Worte finden für das, was in mir ist. Ich begebe mich zu allen Orten und warte dort, wo ich früher inspiriert wurde. Wo mir früher die Worte zugeflogen sind. Wo sie in mich eingedrungen sind und jedes schwarze Loch mit Buchstaben aufgefüllt haben.
Ich stehe im Regen. Und finde keine Worte dafür. Außer die, dass ich im Regen stehe. Ich fühle auch irgendwas, irgendwie ist es nass und irgendwie kleben meine Klamotten an meiner Haut, irgendwie füllen sich meine Chucks mit Wasser und irgendwie wird mir auch ein kleines bisschen kalt. Aber was sonst so in mir abgeht, was das in mir auslöst, das weiß ich nicht. Ich kann's nicht in Worte fassen. Da ist was in mir. Oder auch nicht.
Ich liege im Bett und warte auf den Schlaf. Und irgendwie kommt er nicht und irgendwie liege ich immer weiter nur so rum und irgendwie gucke ich immer wieder auf die Uhr und merke immer wieder, wie der Morgen näherkommt. Und ich weiß nicht, warum der Schlaf nicht kommen will. Wo er sich wohl gerade rumtreibt; zumindest nicht in meinem Zimmer. Aber was stattdessen in meinem Kopf abgeht, das weiß ich nicht. Das kann ich mit Worten nicht fassen. Vielleicht ist da auch nichts. Schwarz wie das Zimmer um mich herum.
Ich stehe am Flughafen und beobachte Abschiedsschmerz und Wiedersehensfreude. Ich schaue mir Menschen mit Blumen an und mit Plakaten und mit Tränen in den Augen und mit riesigen Taschen. Ich stehe abseits, ich warte auf niemanden, ich werde von niemandem erwartet. Ich bin nur stummer Zeuge der Bewegung um mich herum. Überall werden Gefühle zur Schau gestellt, aber in mir ist ein leerer Fleck auf der Gefühls-Landkarte. In mir bleibt alles stumm.
Ich sitze vor einem leeren Blatt Papier. Ich schreibe ein Wort. Ich streiche ein Wort. Ich schreibe zwei Wörter. Ich streiche zwei.
Alles klingt falsch. Alles ist schon da gewesen. In der großen weiten Welt der Worte. Ich kann nur noch kopieren und zitieren.
"Wo bleiben die guten Tage?
Ich will mich nicht beklagen.
Mein Leben ist fast, fast immer leicht
Es ist fast schon unbeschreiblich
Es läuft fast, wie es laufen soll."
[Emma6]
Samstag, 17. Mai 2014
Mittwoch, 9. April 2014
Zurück auf LOS.
Auf einmal wird alles anders. Auf einmal dreht sich die Erde so schnell. Auf einmal kommt jeden Tag eine neue Nachricht, eine neue Meldung und mein Leben dreht sich im Kreis.
Gestern hieß es noch so, heute ist es anders, morgen wird es sein wie nie zuvor.
Ich bin auf dem Weg in die eine Richtung und plötzlich - zack! - taucht etwas auf. Und das eine Wort, der eine Moment, der eine Brief, lassen mich im Sprint innehalten, lassen mich abbremsen, umdrehen, um 180 Grad oder dann vielleicht doch wieder um 360.
Wer weiß schon, wo ich landen werde. Wer will schon wissen, wo ich landen werde. Ich will es nicht. Ich plane einfach nur noch in den nächsten fünf Minuten, was soll da schon groß passieren.
Und dann kommt die eine Mail, die ein Whatsapp-Nachricht, die eine SMS, die mir sagt: "Halt! Stopp! Nochmal von vorn!"
Und dann geht's zurück auf LOS. Die Würfel werden erneut geworfen, alle Uhren zurück auf Anfang, die Zähler stehen wieder bei Null. Jeder hat wieder jede Chance, jeder hat wieder jede Möglichkeit, alles zu verlieren. Oder zu gewinnen.
Ich lege mich abends ins Bett. Und kann nicht schlafen, weil ich all die Kehrtwendungen der letzten 24 Stunden verarbeiten muss. Weil ich alles überdenken muss. Weil ich jeder verpassten Chance nachtrauere und mich auf jede neue freue und mich gleichzeitig fürchte, denn wer weiß schon, was kommen wird. Und dann lege ich mir einen Plan zurecht, um all meine rasenden Gedanken zu ordnen. Um das Chaos ein wenig zu lichten. Um etwas zu haben, an dem ich mich orientieren kann.
Und am nächsten Morgen stehe ich auf, bin schlecht gelaunt, weil ich nicht geschlafen habe, und am Frühstückstisch werden meine Pläne wieder umgewälzt. Alles wieder neu. Ihr habt wieder neue Ideen.
Zurück auf LOS.
Ich würfel gleich nochmal. Wir fangen von vorne an, bis wir drei Sechsen haben. Das kann noch ewig dauern. Ich glaube, die Würfel sind gezinkt.
Gestern hieß es noch so, heute ist es anders, morgen wird es sein wie nie zuvor.
Ich bin auf dem Weg in die eine Richtung und plötzlich - zack! - taucht etwas auf. Und das eine Wort, der eine Moment, der eine Brief, lassen mich im Sprint innehalten, lassen mich abbremsen, umdrehen, um 180 Grad oder dann vielleicht doch wieder um 360.
Wer weiß schon, wo ich landen werde. Wer will schon wissen, wo ich landen werde. Ich will es nicht. Ich plane einfach nur noch in den nächsten fünf Minuten, was soll da schon groß passieren.
Und dann kommt die eine Mail, die ein Whatsapp-Nachricht, die eine SMS, die mir sagt: "Halt! Stopp! Nochmal von vorn!"
Und dann geht's zurück auf LOS. Die Würfel werden erneut geworfen, alle Uhren zurück auf Anfang, die Zähler stehen wieder bei Null. Jeder hat wieder jede Chance, jeder hat wieder jede Möglichkeit, alles zu verlieren. Oder zu gewinnen.
Ich lege mich abends ins Bett. Und kann nicht schlafen, weil ich all die Kehrtwendungen der letzten 24 Stunden verarbeiten muss. Weil ich alles überdenken muss. Weil ich jeder verpassten Chance nachtrauere und mich auf jede neue freue und mich gleichzeitig fürchte, denn wer weiß schon, was kommen wird. Und dann lege ich mir einen Plan zurecht, um all meine rasenden Gedanken zu ordnen. Um das Chaos ein wenig zu lichten. Um etwas zu haben, an dem ich mich orientieren kann.
Und am nächsten Morgen stehe ich auf, bin schlecht gelaunt, weil ich nicht geschlafen habe, und am Frühstückstisch werden meine Pläne wieder umgewälzt. Alles wieder neu. Ihr habt wieder neue Ideen.
Zurück auf LOS.
Ich würfel gleich nochmal. Wir fangen von vorne an, bis wir drei Sechsen haben. Das kann noch ewig dauern. Ich glaube, die Würfel sind gezinkt.
Montag, 3. März 2014
Interpretation.
Wie ein Gedicht interpretieren wir die Menschen. Aus dem, was sie sagen, schließen wir auf das zwischen den Zeilen. Aus dem, wie sie ihre Augen verdrehen, schließen wir auf das in ihren Köpfen.
Manchmal bedeutet ein "vielleicht" nur ein "vielleicht". Nicht nein und auch nicht ja. Nicht "ich mag dich nicht" und auch nicht "ich habe keine Zeit". Es heißt einfach nur ja oder nein, ich weiß noch nicht, ich kann mich noch nicht entscheiden, wir werden sehen.
Manchmal bedeutet "nein" wirklich NEIN!
Manchmal meint man mit "ja" wirklich JA, ICH WILL, auch wenn das Lächeln gerade nicht so leicht über die Lippen kommt. Auch wenn die Stimme nicht so fröhlich klingt und die Augen nicht so strahlend grinsen, wie es der Gegenüber gerne hätte. Manchmal ist lächeln nicht so leicht.
Auch hinter Ironie steckt mal ein wahrer Kern. Aber nicht immer.
Und nicht immer ist alles Ironie. Auch ein Clown spricht mal wahre Worte.
Manchmal ist keine Antwort auch keine Antwort. Es heißt nicht nein und auch nicht ja, es heißt nicht "kein Bock", es ist einfach keine Antwort. Weil die noch folgen wird. Oder auch nicht.
Manchmal ist reden so schwer. Wenn jeder nur das Ungesagte interpretiert und dabei ganz vergisst, auch mal zuzuhören. Vielleicht würden wir uns dann ja endlich mal verstehen.
Manchmal bedeutet ein "vielleicht" nur ein "vielleicht". Nicht nein und auch nicht ja. Nicht "ich mag dich nicht" und auch nicht "ich habe keine Zeit". Es heißt einfach nur ja oder nein, ich weiß noch nicht, ich kann mich noch nicht entscheiden, wir werden sehen.
Manchmal bedeutet "nein" wirklich NEIN!
Manchmal meint man mit "ja" wirklich JA, ICH WILL, auch wenn das Lächeln gerade nicht so leicht über die Lippen kommt. Auch wenn die Stimme nicht so fröhlich klingt und die Augen nicht so strahlend grinsen, wie es der Gegenüber gerne hätte. Manchmal ist lächeln nicht so leicht.
Auch hinter Ironie steckt mal ein wahrer Kern. Aber nicht immer.
Und nicht immer ist alles Ironie. Auch ein Clown spricht mal wahre Worte.
Manchmal ist keine Antwort auch keine Antwort. Es heißt nicht nein und auch nicht ja, es heißt nicht "kein Bock", es ist einfach keine Antwort. Weil die noch folgen wird. Oder auch nicht.
Manchmal ist reden so schwer. Wenn jeder nur das Ungesagte interpretiert und dabei ganz vergisst, auch mal zuzuhören. Vielleicht würden wir uns dann ja endlich mal verstehen.
Sonntag, 2. März 2014
Die Taucherglocke.
Wie eine Taucherglocke, die über meinen Kopf gezogen wurde, hören sich die Geräusche plötzlich so gedämpft an. Meine Freunde lachen auf einmal viel leiser. Ihre Worte dringen kaum noch zu mir durch. Es fällt mir schwer, mich auf einzelne Worte zu konzentrieren. Alles ist nur noch eine Mischung aus Worten, Lachen, Stühlerücken und Gläserklirren. Es ist alles wahnsinnig laut, weil meine Taucherglocke den Schall verstärkt, und doch alles so leise, weil kaum etwas unter das harte Glas dringt.
Durch die Taucherglocke sehe ich alles nur noch verschwommen. Die Farben scheinen mir nicht mehr so klar. Die Menschen ähneln sich auf einmal alle. Die Buchstaben in der Speisekarte sind nur noch schwarze Schlieren, die ich kaum entziffern kann. Und gleichzeitig würde ich am liebsten meine Augen verschließen vor all dem grellen Licht, das in den Räumen brennt.
Es ist eine Mischung aus Angst davor, jemand könnte merken, was mit mir los ist, und Wut auf die verdammte Taucherglocke, die ganz plötzlich an mir klebt. Die Verbindung beider Gefühle lässt meinen Bauch verkrampfen und versetzt den Rest meines Körpers in Anspannung.
Ich versuche, mich auf Einfaches zu konzentrieren. Ich zähle gedanklich bis zehn. Ich fixiere meine Augen auf einen Punkt an der Wand. Ich höre auf jedes einzelne Wort der Musik im Hintergrund.
Und währenddessen warte ich darauf, dass der Abend zu Ende geht, oder die Taucherglocke ganz plötzlich wieder verschwindet.
Durch die Taucherglocke sehe ich alles nur noch verschwommen. Die Farben scheinen mir nicht mehr so klar. Die Menschen ähneln sich auf einmal alle. Die Buchstaben in der Speisekarte sind nur noch schwarze Schlieren, die ich kaum entziffern kann. Und gleichzeitig würde ich am liebsten meine Augen verschließen vor all dem grellen Licht, das in den Räumen brennt.
Es ist eine Mischung aus Angst davor, jemand könnte merken, was mit mir los ist, und Wut auf die verdammte Taucherglocke, die ganz plötzlich an mir klebt. Die Verbindung beider Gefühle lässt meinen Bauch verkrampfen und versetzt den Rest meines Körpers in Anspannung.
Ich versuche, mich auf Einfaches zu konzentrieren. Ich zähle gedanklich bis zehn. Ich fixiere meine Augen auf einen Punkt an der Wand. Ich höre auf jedes einzelne Wort der Musik im Hintergrund.
Und währenddessen warte ich darauf, dass der Abend zu Ende geht, oder die Taucherglocke ganz plötzlich wieder verschwindet.
Samstag, 1. März 2014
Demütige mich.
Demütige mich. Es macht mir wirklich nichts aus. Ich bin ja so stark, mir kannst du es ruhig geben. Ich bin ja immer so selbstbewusst, das stört mich absolut nicht.
Mach mich runter und morgen werde ich nicht mehr dran denken. Das ist wirklich nur eine Kleinigkeit für mich. Nichts, was mich beschäftigt. Nichts, was mich in meinen Träumen verfolgen wird.
Erniedrige mich vor allen anderen, ich verbeuge mich vor deiner Vorstellung. Ich lächle dich an und grinse in mich hinein. Ich warte auf den Applaus unserer genialen Show.
Entwürdige mich, scheiß auf Menschenwürde, scheiß auf Gleichberechtigung, das gilt nicht für mich. Ich kann auch ohne Anerkennung - brauch ich wirklich nicht!
Demütige mich. Ich verspüre nur einen Hauch von Wut und bin auch nur ein klitzekleines bisschen enttäuscht. Ich würde dir gerne nur ein wenig in die Fresse schlagen, sodass du nur ein wenig Schmerzen hast, dich nur so richtig leicht verletzt.
Ich bin so demütig. Komm, und demütige mich.
Mach mich runter und morgen werde ich nicht mehr dran denken. Das ist wirklich nur eine Kleinigkeit für mich. Nichts, was mich beschäftigt. Nichts, was mich in meinen Träumen verfolgen wird.
Erniedrige mich vor allen anderen, ich verbeuge mich vor deiner Vorstellung. Ich lächle dich an und grinse in mich hinein. Ich warte auf den Applaus unserer genialen Show.
Entwürdige mich, scheiß auf Menschenwürde, scheiß auf Gleichberechtigung, das gilt nicht für mich. Ich kann auch ohne Anerkennung - brauch ich wirklich nicht!
Demütige mich. Ich verspüre nur einen Hauch von Wut und bin auch nur ein klitzekleines bisschen enttäuscht. Ich würde dir gerne nur ein wenig in die Fresse schlagen, sodass du nur ein wenig Schmerzen hast, dich nur so richtig leicht verletzt.
Ich bin so demütig. Komm, und demütige mich.
Freitag, 28. Februar 2014
5 Nachrichten in 4 Chats.
Am Schreibtisch sitzen mit
Mathehausaufgaben und Tee, mit
Musik und Messer, an
Laptop und Handy.
Ich trinke einen Schluck.
Lasse mein Mathe-Heft zugeklappt.
Schaue auf mein Handy,
aber habe keine Kraft, zu antworten.
Ich blicke auf das Whatsapp-Symbol, auf
5 Nachrichten in 4 Chats, auf
eine neue SMS.
Und schalte mein Handy
Aus.
Ich will allein sein, nur mit mir.
Allein am Tisch sitzen.
Allein in meinem Kopf.
Allein mit mir.
Die Musik läuft und zeigt mir,
wie ich mich fühle, was ich denke,
was ich nicht sagen kann.
Bei traurigen Moll-Klängen merke ich,
wie einsam ich bin und
greife zur Klinge.
Sie ist da, sie bleibt da -
und ich kämpfe mit mir.
Drücke auf Pause.
Lege das Messer in den Schrank.
Beim nächsten Lied singe ich mit,
suche Ablenkung,
schalte mein Handy wieder ein und
antworte auf
5 Nachrichten in 4 Chats und
eine neue SMS.
Mathehausaufgaben und Tee, mit
Musik und Messer, an
Laptop und Handy.
Ich trinke einen Schluck.
Lasse mein Mathe-Heft zugeklappt.
Schaue auf mein Handy,
aber habe keine Kraft, zu antworten.
Ich blicke auf das Whatsapp-Symbol, auf
5 Nachrichten in 4 Chats, auf
eine neue SMS.
Und schalte mein Handy
Aus.
Ich will allein sein, nur mit mir.
Allein am Tisch sitzen.
Allein in meinem Kopf.
Allein mit mir.
Die Musik läuft und zeigt mir,
wie ich mich fühle, was ich denke,
was ich nicht sagen kann.
Bei traurigen Moll-Klängen merke ich,
wie einsam ich bin und
greife zur Klinge.
Sie ist da, sie bleibt da -
und ich kämpfe mit mir.
Drücke auf Pause.
Lege das Messer in den Schrank.
Beim nächsten Lied singe ich mit,
suche Ablenkung,
schalte mein Handy wieder ein und
antworte auf
5 Nachrichten in 4 Chats und
eine neue SMS.
Mittwoch, 26. Februar 2014
Die Nacht ist wach.
Das Haus liegt dunkel um mich herum, es ist still. Vereinzelt knackt es hier und da, wenn der Wind von außen gegen die Wände drückt oder die Mauern ihr Eigenleben zur Schau stellen.
Es knarzt auch, wenn ich einen Fuß vor den anderen setze. Die hölzernen Stufen ächzen unter dem Gewicht meiner Füße. Unendlich laut, so kommt es mir vor, wenn sonst alles dunkel und still ist. Langsam taste ich mich Stufe für Stufe weiter. Den Atem anhaltend, wenn die Geräusche gegen meine Ohren drücken. Aber im oberen Stockwerk bleibt alles ruhig, keine Tür wird geöffnet, keine Lichter werden entflammt.
So stehe ich in Finsternis vor der Haustür und ziehe den Schlüssel sanft aus meiner Hosentasche, behutsam darauf bedacht, die einzelnen Metallstücke nicht gegeneinanderscheppern zu lassen. Millimeter für Millimeter schiebe ich meine Hand zur Tasche und von der Tasche zum Schloss. Ich schiebe den Schlüssel in den Zylinder, langsam, ohne zu zittern.
Metall ratscht an Metall, während ich drehe und drehe. Mein Kopf ist nach oben gerichtet und hält nach der kleinsten Bewegung Ausschau. Es ist keine zu erkennen. Auch dann nicht, als die schwere Haustür mit einem schnappenden Klicken aufspringt und die kalte Luft ins Haus weht. Ich schließe die Augen und genieße den Windhauch.
Dann bücke ich mich zum Boden und greife nach meinen bereitgestellten Schuhen, ich nehme sie in die Hand und trete auf Socken nach draußen. Der steinerne Boden dringt kalt und hart durch den Stoff auf meine Sohlen. Ich spüre es, draußen zu sein, während ich mit einer Hand noch den Türgriff umklammere. Der schwerste, der lauteste Teil folgt noch. Ich muss die Tür in seine Angeln zurückziehen. Sie wird zuknallen, egal wie liebevoll ich mit ihr umgehe. Der Rahmen wird erzittern, das Schloss geräuschvoll zuschnappen.
Ich verharre einige Sekunden regungslos vor dem Haus. Als sich kein Vorhang bewegt, kein Fenster erhellt und kein Geräusch zu mir dringt, setze ich mich auf die Stufen und ziehe meine Schuhe an.
Dann nehme ich die Beine in die Hand und laufe der Nacht entgegen. Ich atme die kühle Luft, spüre den harten Boden bei jedem Schritt und sehe nur dunkle und verlassene Häuser neben mir. Die Straßen sind leer, alle Rollos runtergelassen.
Die Stadt ist tot.
Die Nacht ist wach.
Es knarzt auch, wenn ich einen Fuß vor den anderen setze. Die hölzernen Stufen ächzen unter dem Gewicht meiner Füße. Unendlich laut, so kommt es mir vor, wenn sonst alles dunkel und still ist. Langsam taste ich mich Stufe für Stufe weiter. Den Atem anhaltend, wenn die Geräusche gegen meine Ohren drücken. Aber im oberen Stockwerk bleibt alles ruhig, keine Tür wird geöffnet, keine Lichter werden entflammt.
So stehe ich in Finsternis vor der Haustür und ziehe den Schlüssel sanft aus meiner Hosentasche, behutsam darauf bedacht, die einzelnen Metallstücke nicht gegeneinanderscheppern zu lassen. Millimeter für Millimeter schiebe ich meine Hand zur Tasche und von der Tasche zum Schloss. Ich schiebe den Schlüssel in den Zylinder, langsam, ohne zu zittern.
Metall ratscht an Metall, während ich drehe und drehe. Mein Kopf ist nach oben gerichtet und hält nach der kleinsten Bewegung Ausschau. Es ist keine zu erkennen. Auch dann nicht, als die schwere Haustür mit einem schnappenden Klicken aufspringt und die kalte Luft ins Haus weht. Ich schließe die Augen und genieße den Windhauch.
Dann bücke ich mich zum Boden und greife nach meinen bereitgestellten Schuhen, ich nehme sie in die Hand und trete auf Socken nach draußen. Der steinerne Boden dringt kalt und hart durch den Stoff auf meine Sohlen. Ich spüre es, draußen zu sein, während ich mit einer Hand noch den Türgriff umklammere. Der schwerste, der lauteste Teil folgt noch. Ich muss die Tür in seine Angeln zurückziehen. Sie wird zuknallen, egal wie liebevoll ich mit ihr umgehe. Der Rahmen wird erzittern, das Schloss geräuschvoll zuschnappen.
Ich verharre einige Sekunden regungslos vor dem Haus. Als sich kein Vorhang bewegt, kein Fenster erhellt und kein Geräusch zu mir dringt, setze ich mich auf die Stufen und ziehe meine Schuhe an.
Dann nehme ich die Beine in die Hand und laufe der Nacht entgegen. Ich atme die kühle Luft, spüre den harten Boden bei jedem Schritt und sehe nur dunkle und verlassene Häuser neben mir. Die Straßen sind leer, alle Rollos runtergelassen.
Die Stadt ist tot.
Die Nacht ist wach.
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