Dienstag, 5. März 2013

Ende gut.

"Doch was kommt nach dem Happy End?"

Wenn die Kamerateams verschwinden. Wenn jeder den gewohnten Weg weitergeht, das gewohnte Leben weiterlebt, weil alles geklärt ist. Weil alles gut ist. Für den Moment.
Kurze Phasen des Glücks stehen plötzlich am Ende. Als wär danach Schluss. Als würde es danach ewig so weitergehen. Als wenn Leben nicht Hoch und Tief wäre; nicht unten und oben; nicht Ende und Anfang.
Was danach kommt, ist nicht der Schluss. Sondern eine neue Geschichte.

Filme und Bücher müssen irgendwo aufhören, müssen etwas beenden, was nicht beendet werden kann. Müssen abschließen - abschneiden, was noch folgen könnte.
Und dann steht da das Ende. Das glückliche Ende. Um Glück zu hinterlassen. Um Hoffnung zu verbreiten.
Dabei ist da eigentlich nichts als Ungewissheit. Nichts als die naive Sehnsucht nach unendlichem Jubel, unendlichen Glücksgefühlen, die doch eigentlich nur für Augenblicke gelten.

"Zum Schluss kommt ein Kuss,
das Gute siegt, weil es siegen muss."

Weil es immer so war. Weil es sich so gehört. Und weil Gerechtigkeit scheinbar selbstverständlich ist. Doch wenn sich jeder als gut definiert, geht die Rechnung nicht auf.
Jemand wird verlieren. Bloß sind das immer die anderen, wenn der Blickwinkel stimmt.
Das Happy End derjenigen folgt auf den nächsten vier Seiten. Nach dem Nachwort, wenn das Buch zugeklappt ist, wenn es im Regal steht. Oder nach dem Film, nach dem Abspann, nachdem jeder einzelne Schauspieler aufgelistet wurde.
Wenn ich abschalte, beginnt der nächste Film. Ich kann nichts tun. Außer so zu tun, als wüsste ich es nicht. Als wär mein Happy End endlos.


[Madsen]

1 Kommentar:

  1. du hast recht...
    und es ist immer ansichtssache, ob der "gute" oder der "böse" gewonnen hat...
    ich hasse happy ends... aber keine happy ends sind noch viel schlimmer:)
    xx

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