Freitag, 17. Mai 2013

Wie Grundschüler lachen.

Die Grundschule liegt im Sonnenschein, wie alles heute. Ich fahre mit dem Fahrrad daran vorbei. Gehetzt, zu spät dran, lustlos - ich trete fleißig in die Pedale. Ein leichter Wind weht und bläst die hellen Stimmen der Kinder zu mir herüber. Sie laufen auf dem Schulhof umher, haben offensichtlich Pause. Ich höre Lachen und Kreischen, freudiges Gebrüll und zarte Ausrufe.
Vor meinem inneren Auge laufen Bilder ab wie in einem Kinofilm. Ich sehe Kinder mit Schulranzen auf den Rücken, die viel zu groß scheinen für die kleinen Körper. Mädchen mit geflochtenen Haaren, Jungen, die gemeinsam an der Tischtennisplatte stehen. Ich sehe Lehrer, die dem bunten Treiben zuschauen, ab und an den Kopf schütteln und immer mal wieder die Stimme lauter werden lassen. Kinder, die nach dem letzten Streich Angst vor ihrer Klassenlehrerin haben. Und die trotzdem nichts befürchten müssen.
Ich sehe Unschuld und Naivität, Toleranz und Liebe für die Welt. Und im Hintergrund immer noch dieses Lachen, dieses Leben, dieser wundervolle Spaß.

Der Film in meinem Kopf endet langsam, die Stimmen verlieren sich im Wind. Ich merke, wie ich langsamer geworden bin, wie meine Beine nur noch ganz sanft in die Pedale treten. Ich habe es zwar eilig, aber trotzdem nehme ich mir Zeit. Zeit, die die Kinder auf dem Schulhof noch massenhaft haben und die ich wieder sehen können will.

2 Kommentare:

  1. so ein guter text. wow. ich bin ganz beeindruckt.
    ich kenne diese zeit.. ich spüre sie oft wenn ich als trainerin in der turnhalle stehe. sie sind so zeitlos, diese kinder.
    es ist einfach wundervoll.

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  2. Oh, dieser Text ist so schön geschrieben.
    Es geht mir total oft so, dass ich mich zurück in diese Zeit wünsche und dieser Text gerade..wow.

    http://g-edankenfetzen.blogspot.de/

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