Mittwoch, 8. Mai 2013

Rennen und regnen.

Ich laufe durch die engen Gassen und der Regen fällt. Er fällt auf mich, trifft mich, durchnässt mich. Ich laufe weiter und weiter und ich werde nasser und nasser.
Mein T-Shirt saugt sich voll, meine Haare tropfen, überall Tropfen. Sie springen auf und ab, hüpfen hin und her; und ich hechte hindurch. Laufe Zickzack und kann doch nicht entkommen, komme nicht davon, kann mich nicht retten, kann nur verlieren - egal bei welchem Spiel. Ich werde getroffen und getroffen und gehe doch nicht zu Boden.
Auch wenn alles mich nach unten zieht. Das Gewicht meines durchnässten Shirts, meiner klitschnassen Hose, alles reißt mich in die Tiefe. Ich werde schwerer und schwerer und schwerer. Ich sinke hinab. Ich falle. Falle. Falle. In der Falle.
So schwer, ich kann mich kaum bewegen. So schwer, ich kann mein Bein nicht mehr heben. So schwer, der Boden bricht unter mir. Und alles bricht ein, es geht tiefer als es geht. Tiefer als die Welt, so tief hinab.
Und der Regen fällt weiter, fällt in mein Loch, fällt in die Tiefe. Alles wird nass, alles wird Wasser, die Pegel steigen und ich sinke. Tiefer, tiefer, wassertiefer.
Ich ersticke. Da ist nur Wasser um mich herum. Nur Wasser unter mir, nur Wasser über mir, in mir. Ich bin Wasser, schlucke Wasser, atme Wasser. Schnappe, schnappe, schnappe nach Luft - aber es ist keine da. Alles ist aufgebraucht, alles ist nichts, alles ist nass.
Und plötzlich hört der Regen auf, meine Schritte werden langsamer, ich bleibe stehen, sinke zu Boden. Ich bin gelaufen so weit wie noch nie, nur enge Gassen, aber ich weiß nicht wo.

4 Kommentare:

  1. oh ich habe deine texte so vermisst.

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    1. Ich auch, auf jeden Fall!

      Wunderschöner Text, wie immer! <3

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  2. Du schreibst einfach wunderschön und so ergreifend. *_*

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  3. danke, für diesen text.
    deine worte haben mir gefehlt.

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