Samstag, 24. August 2013

Ein gelber Schmetterling.

Unter mir der graue Asphalt. Ich gehe durch die Straßen. Schritt für Schritt. Ich weiß nicht, wohin ich will. Ich weiß nicht, warum ich gehe. Ich wollte einfach nicht mehr drinnen sitzen müssen.
Mein Blick ist auf den Boden gerichtet. Die Platten des Gehwegs liegen unter mir. Aneinandergereiht. Stein an Stein. Grau und grau an grau.
Es ist, als würde alles um mich herum im Nebel versinken. Ich realisiere nichts. Ich denke nichts. In mir ist nichts.

Auf einmal nehme ich eine schnelle Bewegung neben meinem Kopf wahr. Ein Schmetterling, der mir ins Gesicht fliegt, Zentimeter an meiner Wange vorbei. Im Bruchteil einer Sekunde sehe ich ihn. Er ist hellgelb, bewegt seine Flügel auf und ab. Und er ist klein.
Für dieses zierliche Wesen habe ich meinen Blick gehoben. Und er bleibt oben. Weil ich jetzt plötzlich lächeln muss. Weil ich auf einmal das Leben um mich herum wahrnehme.
Ich sehe die Büsche am Wegesrand, höre das Kinderlachen aus den Gärten und rieche den aufgebauten Grill der Nachbarn.
Ich gehe weiter durch die Straßen, biege ab, wechsle die Seiten. Ich weiß immer noch nicht, wohin ich gehe. Aber ich habe das Gefühl, dass ich ankommen kann.

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