Aus dem Nichts taucht er auf. Und ist plötzlich da. Überall, wo ich auch bin. Er kommt mir entgegen, wenn ich zur Schule gehe. Er sitzt auf der Bank in der Stadt, wenn ich zum Einkaufen laufe. Er überquert die Straße, wenn ich aus dem Fenster schaue.
Unvermittelt sehe ich ihn jeden Tag. Und kenne seinen Namen nicht. Weiß nicht, wo er wohnt, woher er kommt; wie er lebt, was er macht. Ich weiß nur: Er ist da.
In seinen beigen Klamotten - weite Jacke, helle Hose, immer einen Beutel dabei. Ich frage mich, was darin ist. Sind es Fotoalben? Das würde passen. Die Einkäufe, die er immer bei sich trägt? Erinnerungen? Sein Leben? Ist es alles, was er hat?
Oft überlege ich, mich neben ihn zu setzen, wenn er alleine auf einer grünen Parkbank sitzt. Mit ihm gemeinsam den Posten zu beziehen, den Tag zu beobachten.
Wen er wohl alles kennt? Was er wohl alles sieht? Er ist das Auge der Stadt, weiß über alles Bescheid. Und man kennt ihn nicht. Ob er Listen führt, darauf wartet, dass ihn jemand anspricht? Dass jemand die Mauer seiner Einsamkeit durchbricht?
Und warum er wohl so plötzlich immer da ist? Ist er unverhofft vereinsamt, seine Frau gestorben, seine Kinder weggezogen? Oder war er vielleicht schon immer da - jeden Tag, mein Leben lang - und ich habe ihn nur nie bemerkt?
Wie viele unsichtbare alte Menschen geistern wohl noch durch die Stadt? Wie viele haben ihren Tarnmantel umgelegt und begegnen mir doch - wie er - jeden Tag? Während ich an der Kasse stehe, an der Ampel warte, wie viele unsichtbare Augen folgen mir? Wohin müsste ich mich wenden, um sie alle zu sehen?
Der alte Mann sitzt heute wieder auf der Bank. Ich schaue ihn an, verlangsame meine Schritte, lächle ihn an und nicke ihm zu. Ich wende meinen Blick nicht von ihm ab. Doch er sieht mich nicht, sieht nur den Boden an. Eingefallen sitzt er da, eingefallen ist sein Leben - vielleicht, ich weiß es nicht. Gar nichts weiß ich.
Und ich gehe weiter, lasse ihn hinter mir. Heute sprechen wir nicht. Heute setze ich mich nicht. Heute kein Gespräch mit ihm.
Vielleicht ja morgen, vielleicht wage ich den Schritt. Vielleicht zeigt er mir dann den Inhalt seiner beigen Tasche, vielleicht erzählt er mir aus seinem Leben? Vielleicht verrät er mir seinen Namen und wir tauschen mehr als nur den einen Blick.
Plötzlich, einige Schritte weiter, außer Sichtweite des alten Herrn, durchzuckt mich ein Gedanke, voller Wucht: Was, wenn er morgen nicht mehr da ist? Wenn ich ihn nicht mehr finde, wenn er den Mantel der Unsichtbarkeit wieder umgelegt hat? Oder gar für immer von hier verschwunden ist, ohne dass ich ihn je gegrüßt habe, dass wir je ein Wort gewechselt hätten?
Ungekannt würde er verschwinden, namenlos ausradiert, ein Unsichtbarer weniger in der vollgelebten Stadt.
Ich würde dich vermissen, alter Mann!
Montag, 14. Oktober 2013
Freitag, 11. Oktober 2013
Kartenhaus.
Ein leichter Windhauch weht. Ich laufe aufgeschreckt hin und her.
Die Karten meines Kartenhauses werden verweht. Alles, was ich aufgebaut habe, wird erschüttert. Alles bricht auseinander, das Gebäude, meine Welt.
Ich versuche zu retten, was zu retten ist. Ich halte Karten fest, drücke sie, ergreife sie.
Doch der Sturm ist zu stark. Alles wankt. Mein Haus, mein Leben, alles wankt. Auch ich wanke im Hurrikan. Die Windhose reißt alles mit sich, der Tornado hinterlässt eine Schneise der Zerstörung.
Mein Haus ist dem Boden gleichgemacht. Ich bin dem Boden gleichgemacht, liege auf der Erde, von Karten zugedeckt. Es ist dunkel, denn die Decke der Überreste lässt kein Licht hindurch.
Ich liege und atme nicht. Liege ganz still, in der Hoffnung, dass niemand mich sieht, dass der Sturm mich niemals mehr findet. Dass er mich liegen und sterben lässt. Hier am Boden.
Doch er tut mir nicht den Gefallen, diesen letzten großen Wunsch. Er kommt zurück und bläst mein gefallenes Leben durcheinander; die Karten fliegen davon, decken mich auf, die Welt kann mich sehen, wie ich hier am Boden liege.
Und auch das Licht kommt zurück. Von bedrohlich aufgetürmten Wolken zwar verdeckt, aber ich kann wieder sehen.
Ich sehe, was um mich herum ist - Nichts.
Ich sehe, dass ich allein bin.
Alles zusammengebrochen.
Nur in den Händen halte ich die Reste meiner Welt.
Pik 10 rechts
Pik Ass links
Der Anfang meines neuen Blatts. Meines Royal Flush. Oder eines neuen Hauses. Der Bau kann beginnen, hier im Nichts.
Die Karten meines Kartenhauses werden verweht. Alles, was ich aufgebaut habe, wird erschüttert. Alles bricht auseinander, das Gebäude, meine Welt.
Ich versuche zu retten, was zu retten ist. Ich halte Karten fest, drücke sie, ergreife sie.
Doch der Sturm ist zu stark. Alles wankt. Mein Haus, mein Leben, alles wankt. Auch ich wanke im Hurrikan. Die Windhose reißt alles mit sich, der Tornado hinterlässt eine Schneise der Zerstörung.
Mein Haus ist dem Boden gleichgemacht. Ich bin dem Boden gleichgemacht, liege auf der Erde, von Karten zugedeckt. Es ist dunkel, denn die Decke der Überreste lässt kein Licht hindurch.
Ich liege und atme nicht. Liege ganz still, in der Hoffnung, dass niemand mich sieht, dass der Sturm mich niemals mehr findet. Dass er mich liegen und sterben lässt. Hier am Boden.
Doch er tut mir nicht den Gefallen, diesen letzten großen Wunsch. Er kommt zurück und bläst mein gefallenes Leben durcheinander; die Karten fliegen davon, decken mich auf, die Welt kann mich sehen, wie ich hier am Boden liege.
Und auch das Licht kommt zurück. Von bedrohlich aufgetürmten Wolken zwar verdeckt, aber ich kann wieder sehen.
Ich sehe, was um mich herum ist - Nichts.
Ich sehe, dass ich allein bin.
Alles zusammengebrochen.
Nur in den Händen halte ich die Reste meiner Welt.
Pik 10 rechts
Pik Ass links
Der Anfang meines neuen Blatts. Meines Royal Flush. Oder eines neuen Hauses. Der Bau kann beginnen, hier im Nichts.
Mittwoch, 2. Oktober 2013
Ins Exil verbannt.
Hier sitze ich nun. In meinem Exil. Mein Herz brennt. Ich stehe in Flammen. In mir lodert ein Feuer, eine Sehnsucht, die
mich verzehrt.
Das kann ich mir nicht verzeihen, ich werde es nie können. Und die Frage, die Frage aller Fragen: Wenn ich es nicht kann, kannst du es dann? Kannst du mir verzeihen? Willst du es?
Darf ich wieder vor dir stehen, auch wenn ich es war, der schuldig ist? Und denkst du an das, was war, bevor ich ging? Weißt du, wo ich jetzt bin?
Ich bin hier, allein mit der Last der Schuld. Ich sitze und warte. Warte darauf, dass ich mir verzeihen kann. Ich warte auf mein Leben. Ich warte darauf, dass ich aus der Verbannung zurückkehren kann, dass meine Strafe abgesessen ist.
Doch das kann sie erst sein, wenn du keinen Schmerz mehr fühlst. Wenn du geheilt bist von den Wunden, die ich dir zugefügt habe, wenn die Narben verblasst sind. Erst dann darf ich gehen. Erst dann bin ich frei. Frei von dir.
Das ist die Schuld des Täters. Die Pflicht des Täters. Das einzige, was ich noch tun kann. Mein einziger, mein ewiger letzter Schritt im Leben mit dir. Ich bin Täter. Ich verachte mich dafür.
Ich will zu dir, ich will die Chancen nutzen, will alles wieder gutmachen, was nicht gutzumachen ist. Mein Herz schmerzt - aber ist das nicht gerecht? Denn ich trage die Schuld.
Meine Dunkelheit, meine Einsamkeit, meine Verbannung, mein Exil.
Ich sitze hier, den Finger auf deinem Namen, die Nachricht eingetippt. Und die Frage ist, kann ich auch damit leben, dass du nein sagst? Dass du mich wegschickst, mich endgültig verbannst, ohne Bewährung dieses Mal? Mir den seidenen Faden zerreißt, an dem meine Verbindung zu dir hängt? Der Faden, der sich Hoffnung nennt.
Kann ich das? Ich glaub, ich kann es nicht.
Also bleibe ich weiter hier, höre unsere alten Lieder und mein Herz zerbricht. Niemand, dem ich die Schuld geben kann, niemand, der die Verantwortung trägt. Außer ich.
Ich habe mich selbst verbannt und vermisse dich jetzt.
Ich kann das Gefühl nicht in Worte fassen,
dabei ist es so leicht. Ich kann nicht beschreiben, was ich sagen will, dabei
ist es doch so klar. Ich vermisse dich.
Auch wenn ich es verbergen kann, auch wenn ich mein Leben lebe und
es nicht den Anschein macht, in mir drin bin ich gefangen, hinter hohe Mauern
gesperrt. Ich verbüße die Strafe, die ich verdiene. Mein Herz auf Ewig in
Dunkelheit verbannt.
Ich habe mich bestraft. Ich habe dich verletzt.Das kann ich mir nicht verzeihen, ich werde es nie können. Und die Frage, die Frage aller Fragen: Wenn ich es nicht kann, kannst du es dann? Kannst du mir verzeihen? Willst du es?
Darf ich wieder vor dir stehen, auch wenn ich es war, der schuldig ist? Und denkst du an das, was war, bevor ich ging? Weißt du, wo ich jetzt bin?
Ich bin hier, allein mit der Last der Schuld. Ich sitze und warte. Warte darauf, dass ich mir verzeihen kann. Ich warte auf mein Leben. Ich warte darauf, dass ich aus der Verbannung zurückkehren kann, dass meine Strafe abgesessen ist.
Doch das kann sie erst sein, wenn du keinen Schmerz mehr fühlst. Wenn du geheilt bist von den Wunden, die ich dir zugefügt habe, wenn die Narben verblasst sind. Erst dann darf ich gehen. Erst dann bin ich frei. Frei von dir.
Das ist die Schuld des Täters. Die Pflicht des Täters. Das einzige, was ich noch tun kann. Mein einziger, mein ewiger letzter Schritt im Leben mit dir. Ich bin Täter. Ich verachte mich dafür.
Ich will zu dir, ich will die Chancen nutzen, will alles wieder gutmachen, was nicht gutzumachen ist. Mein Herz schmerzt - aber ist das nicht gerecht? Denn ich trage die Schuld.
Meine Dunkelheit, meine Einsamkeit, meine Verbannung, mein Exil.
Ich sitze hier, den Finger auf deinem Namen, die Nachricht eingetippt. Und die Frage ist, kann ich auch damit leben, dass du nein sagst? Dass du mich wegschickst, mich endgültig verbannst, ohne Bewährung dieses Mal? Mir den seidenen Faden zerreißt, an dem meine Verbindung zu dir hängt? Der Faden, der sich Hoffnung nennt.
Kann ich das? Ich glaub, ich kann es nicht.
Also bleibe ich weiter hier, höre unsere alten Lieder und mein Herz zerbricht. Niemand, dem ich die Schuld geben kann, niemand, der die Verantwortung trägt. Außer ich.
Ich habe mich selbst verbannt und vermisse dich jetzt.
Dienstag, 17. September 2013
Inspiration gesucht, fliegende Bullen gefunden.
Auf der Suche nach Inspiration bleibe ich wach. Red Bull verleiht Flügel, aber ich fliege nirgendwohin. Ich zwinge mich, auf meinem Stuhl sitzenzubleiben, mein Gesicht zum Schreibtisch zu drehen.
Zwischen Weimarer Republik und Cicero suche ich dich. Und finde dich nicht. Kreativität. Ein kleiner auslösender Funke, ein flackernder Geistesblitz. Ein Gedanke, der sich in mich drängt, der sich in mir festsetzt. Und bleibt. Bis ich ihn in Worte gefasst habe.
Ich suche Inspiration. In der Einsamkeit der Nacht, in der Dunkelheit, in der Stille. Ich höre das Klappern der Tasten, während ich erste Entwürfe verfasse, Ideen revidiere, meinen Kopf auf Papier banne - virtuell, schwarz auf weiß. Und von draußen die Tröten der Deutschen Bahn, immer mal wieder, alle paar Minuten. Irgendjemand arbeitet da draußen jetzt noch, Bauarbeiter. Ich bin nicht allein. Da ist noch jemand wach, noch jemand, der die Nacht zum Tage macht. Gewissermaßen. Irgendwie.
Vielleicht seid ihr es, die mich stört, ihr da draußen, die ihr arbeitet und arbeitet, obwohl ihr schlafen solltet. Weil die Welt jetzt mir gehört. Für ein paar Minuten, für die Zeit zwischen Spät-ins-Bett-Gehern und Frühaufstehern, für die Phase der Dunkelheit, der Endlosigkeit. Melancholie. Die inspiriert.
Aber heute bleibt das schwarze Loch in meinem Hirn schwarz. Wo sonst die Blitze aufflackern, sehe ich nur Dunkelheit. Es bleibt leer, es bleibt löchrig. Und ich öffne die nächste Dose Red Bull, um meine Müdigkeit zu übertönen. Um zu verhindern, dass ich einschlafe, dass ich meine Ideenreichtum-Phase verpasse. Dass die Ideen in meinen Träumen hängenbleiben und verblasst sind, wenn ich morgens aufwache.
Nein, ich bleibe wach. Ich erwarte meinen Geistesblitz.
Die Energy-Drinks benebeln mich, aber sie halten mich wach. Nein, eigentlich passiert rein gar nichts, aber der Placebo-Effekt ist gut. Ich habe das Gefühl, den Schlaf besiegen zu können, Seite an Seite mit Taurin und Guarana, fliegenden Bullen und metallenen Dosen.
Meine Gedanken werden verquerer, springen hin und herer, werden bescheuerter. Meine Augen werden schwerer, mir wird kälter, mein Bett scheint nach mir zu rufen. Während mein Körper dafür kämpft, endlich schlafen zu gehen, nähert sich in meinem Kopf die Phase vollkommener Inspiration. Schalte dich ruhig aus, Körper, ich brauche dich jetzt nicht mehr, erhol dich gut! Das Kommando übernimmt der Geist. Die Fantasie. Poesie.
Schläfriger Ideenreichtum.
Spätestens morgen Früh hasse ich mich dafür. Was soll's! Die nächsten Stunden gehören mir.
Als kreative Anregung für einen Latein-Vortrag gedacht. Hat leider nichts mit dem Thema zu tun. Sollte meine Inspiration wohl auf andere Dinge konzentrieren, Quintilian, pipapo.
Zwischen Weimarer Republik und Cicero suche ich dich. Und finde dich nicht. Kreativität. Ein kleiner auslösender Funke, ein flackernder Geistesblitz. Ein Gedanke, der sich in mich drängt, der sich in mir festsetzt. Und bleibt. Bis ich ihn in Worte gefasst habe.
Ich suche Inspiration. In der Einsamkeit der Nacht, in der Dunkelheit, in der Stille. Ich höre das Klappern der Tasten, während ich erste Entwürfe verfasse, Ideen revidiere, meinen Kopf auf Papier banne - virtuell, schwarz auf weiß. Und von draußen die Tröten der Deutschen Bahn, immer mal wieder, alle paar Minuten. Irgendjemand arbeitet da draußen jetzt noch, Bauarbeiter. Ich bin nicht allein. Da ist noch jemand wach, noch jemand, der die Nacht zum Tage macht. Gewissermaßen. Irgendwie.
Vielleicht seid ihr es, die mich stört, ihr da draußen, die ihr arbeitet und arbeitet, obwohl ihr schlafen solltet. Weil die Welt jetzt mir gehört. Für ein paar Minuten, für die Zeit zwischen Spät-ins-Bett-Gehern und Frühaufstehern, für die Phase der Dunkelheit, der Endlosigkeit. Melancholie. Die inspiriert.
Aber heute bleibt das schwarze Loch in meinem Hirn schwarz. Wo sonst die Blitze aufflackern, sehe ich nur Dunkelheit. Es bleibt leer, es bleibt löchrig. Und ich öffne die nächste Dose Red Bull, um meine Müdigkeit zu übertönen. Um zu verhindern, dass ich einschlafe, dass ich meine Ideenreichtum-Phase verpasse. Dass die Ideen in meinen Träumen hängenbleiben und verblasst sind, wenn ich morgens aufwache.
Nein, ich bleibe wach. Ich erwarte meinen Geistesblitz.
Die Energy-Drinks benebeln mich, aber sie halten mich wach. Nein, eigentlich passiert rein gar nichts, aber der Placebo-Effekt ist gut. Ich habe das Gefühl, den Schlaf besiegen zu können, Seite an Seite mit Taurin und Guarana, fliegenden Bullen und metallenen Dosen.
Meine Gedanken werden verquerer, springen hin und herer, werden bescheuerter. Meine Augen werden schwerer, mir wird kälter, mein Bett scheint nach mir zu rufen. Während mein Körper dafür kämpft, endlich schlafen zu gehen, nähert sich in meinem Kopf die Phase vollkommener Inspiration. Schalte dich ruhig aus, Körper, ich brauche dich jetzt nicht mehr, erhol dich gut! Das Kommando übernimmt der Geist. Die Fantasie. Poesie.
Schläfriger Ideenreichtum.
Spätestens morgen Früh hasse ich mich dafür. Was soll's! Die nächsten Stunden gehören mir.
Als kreative Anregung für einen Latein-Vortrag gedacht. Hat leider nichts mit dem Thema zu tun. Sollte meine Inspiration wohl auf andere Dinge konzentrieren, Quintilian, pipapo.
Montag, 16. September 2013
Der beste Tag deines Lebens.
Ich stehe heute Morgen auf und denke mir: Das wird ein guter Tag! Das wird der beste Tag deines Lebens!
Komme was wolle, ich lass ihn mir nicht nehmen. Komme was wolle, ich will einen schönen Tag! Ich weiß, dass er gut wird, ich weiß es. Weil ich es so will.
Auch wenn es heute regnet, auch wenn ich nass werde; auch wenn es kalt ist, und ich eigentlich Sommer will. Auch wenn ich in Hundekacke trete, mein Schuh jetzt stinkt, auch wenn ich gar keine Lust auf Schule habe und trotzdem hin muss. Shit happens, ich komm drüber weg, weil heute mein Lieblingstag ist. Ich interessiere mich nicht fürs Datum, weiß nicht, warum gerade jetzt; und es ist auch ganz egal.
Ich bin halt einfach aufgewacht und dacht mir: Das kann der beste Tag deines Lebens sein!
Komme was wolle, ich lass ihn mir nicht nehmen. Komme was wolle, ich will einen schönen Tag! Ich weiß, dass er gut wird, ich weiß es. Weil ich es so will.
Auch wenn es heute regnet, auch wenn ich nass werde; auch wenn es kalt ist, und ich eigentlich Sommer will. Auch wenn ich in Hundekacke trete, mein Schuh jetzt stinkt, auch wenn ich gar keine Lust auf Schule habe und trotzdem hin muss. Shit happens, ich komm drüber weg, weil heute mein Lieblingstag ist. Ich interessiere mich nicht fürs Datum, weiß nicht, warum gerade jetzt; und es ist auch ganz egal.
Ich bin halt einfach aufgewacht und dacht mir: Das kann der beste Tag deines Lebens sein!
Mittwoch, 11. September 2013
9/11.
Menschen, die vom Himmel fallen. Körper, die auf die Erde treffen. Lebendig im Moment des Sprunges, mitten im Leben Minuten zuvor. Leblos, wenn sie im Trümmerfeld aufschlagen, wo sich menschliche Überreste mit Metall, mit Papier, mit brennendem Plastik mischen. Tod. Alles ist tot, der ganze Platz ist voller Tod. Krieg. Es sieht aus wie Krieg, niemand hat die Kontrolle.
Menschen, die ihre Hälse in den Himmel recken, die Köpfe in den Nacken legen. Um zu sehen, was passiert. Mehr von dem zu erkennen, was nicht möglich ist. Durch den grauen Rauch schimmert der blaue Himmel und vor ihm lodert der rote Feuerball.
Und immer wieder lösen sich kleine Gestalten aus dem mächtigen Koloss, sie nähern sich der Erde, werden größer und größer, nehmen Form an: Aus winzigen Punkten werden starke Menschen. Menschen, die fallen, fallen - alle beobachten und sind doch wie gelähmt. Sie können nicht verhindern, was vor ihren Augen geschieht, sie können nicht rückgängig machen, was geschah. Sie beobachten nur die verquere Szenerie. Und warten, dass der Fallschirm sich öffnet. Dass der Mensch gebremst zu Boden schwebt.
Aber nichts passiert. Die Zeit tickt weiter, langsam müsste doch ... Alles bleibt verschlossen, kein Schirm spannt sich auf. Wer fällt, fällt weiter - ungebremst.
Einer nach dem anderen blickt nach oben, wo einer nach dem anderen springt. Verfolgt mit den Augen den Weg vom einen und vom anderen, bis er auf den Boden zerschellt. Bis einer nach dem anderen den Blick abwendet. Es ist vorbei. Jede Hilfe kommt zu spät.
Und der ein oder andere fragt sich, was der wohl fühlt da oben, wenn der Boden immer näher kommt, im Bewusstsein, keine Reißleine ziehen zu können, keinen Schritt mehr setzen zu können. Ist es Freiheit? Ist es Glück, aus der brennenden Hölle entkommen zu sein, umgeben nur von Luft, während die Welt zusammenbricht? Ist es Angst vor dem Aufprall? Trauer um den eigenen Tod? Sind die Augen geschlossen oder sind sie aufgerissen?
Seht ihr die Retter, wie sie in die Türme strömen, während ihr unaufhaltsam fallt, fallt, fallt?
Manche Hand in Hand, manche ganz allein. Springen sie. Sterben sie.
Wie viele Welten sterben. An diesem Tag.
Menschen, die ihre Hälse in den Himmel recken, die Köpfe in den Nacken legen. Um zu sehen, was passiert. Mehr von dem zu erkennen, was nicht möglich ist. Durch den grauen Rauch schimmert der blaue Himmel und vor ihm lodert der rote Feuerball.
Und immer wieder lösen sich kleine Gestalten aus dem mächtigen Koloss, sie nähern sich der Erde, werden größer und größer, nehmen Form an: Aus winzigen Punkten werden starke Menschen. Menschen, die fallen, fallen - alle beobachten und sind doch wie gelähmt. Sie können nicht verhindern, was vor ihren Augen geschieht, sie können nicht rückgängig machen, was geschah. Sie beobachten nur die verquere Szenerie. Und warten, dass der Fallschirm sich öffnet. Dass der Mensch gebremst zu Boden schwebt.
Aber nichts passiert. Die Zeit tickt weiter, langsam müsste doch ... Alles bleibt verschlossen, kein Schirm spannt sich auf. Wer fällt, fällt weiter - ungebremst.
Einer nach dem anderen blickt nach oben, wo einer nach dem anderen springt. Verfolgt mit den Augen den Weg vom einen und vom anderen, bis er auf den Boden zerschellt. Bis einer nach dem anderen den Blick abwendet. Es ist vorbei. Jede Hilfe kommt zu spät.
Und der ein oder andere fragt sich, was der wohl fühlt da oben, wenn der Boden immer näher kommt, im Bewusstsein, keine Reißleine ziehen zu können, keinen Schritt mehr setzen zu können. Ist es Freiheit? Ist es Glück, aus der brennenden Hölle entkommen zu sein, umgeben nur von Luft, während die Welt zusammenbricht? Ist es Angst vor dem Aufprall? Trauer um den eigenen Tod? Sind die Augen geschlossen oder sind sie aufgerissen?
Seht ihr die Retter, wie sie in die Türme strömen, während ihr unaufhaltsam fallt, fallt, fallt?
Manche Hand in Hand, manche ganz allein. Springen sie. Sterben sie.
Wie viele Welten sterben. An diesem Tag.
Montag, 9. September 2013
Auf das Leben.
Weil ich manchmal aufblicke und nur Schönes sehe. Wie das Lächeln auf deinem Gesicht. Wie die grünen Blätter der Bäume. Wie die Menschen, die sich mit Regenschirmen durch den Sturm kämpfen.
Weil ich manchmal Musik höre und die Augen schließe. Und sich dann Bilder in meinem Kopf bilden, Töne in meinem Inneren tönen, der Klang durch mich strömt und mich erfüllt - mit Wärme, mit Gefühl.
Weil ich mich manchmal über den Regen ärgere, wie er mich von oben bis unten durchweicht. Und ich dann doch länger stehenbleibe und es genieße, zu fühlen, mich zu spüren, lebendig zu sein.
Weil mir manchmal alles egal ist, was scheiße läuft. Und ich dann vergessen kann, meine Gedanken frei sind, die Ketten des Erinnerns abgelegt - ich nicht nachdenken muss über alles, was war, und alles, was kommt.
Weil ich manchmal stolz bin auf das, was ich bin. Ich manchmal sehe, was ich schon geschafft habe, und mir auf die Schulter klopfe und ein High-Five gebe: "Gut gemacht!", sage ich dann.
Weil ich manchmal einfach so dasitze. Und plötzlich anfange zu lächeln.
Darum lebe ich.
Glücklich
vielleicht
nicht immer,
aber doch
oft genug.
So wie jetzt.
Weil ich manchmal Musik höre und die Augen schließe. Und sich dann Bilder in meinem Kopf bilden, Töne in meinem Inneren tönen, der Klang durch mich strömt und mich erfüllt - mit Wärme, mit Gefühl.
Weil ich mich manchmal über den Regen ärgere, wie er mich von oben bis unten durchweicht. Und ich dann doch länger stehenbleibe und es genieße, zu fühlen, mich zu spüren, lebendig zu sein.
Weil mir manchmal alles egal ist, was scheiße läuft. Und ich dann vergessen kann, meine Gedanken frei sind, die Ketten des Erinnerns abgelegt - ich nicht nachdenken muss über alles, was war, und alles, was kommt.
Weil ich manchmal stolz bin auf das, was ich bin. Ich manchmal sehe, was ich schon geschafft habe, und mir auf die Schulter klopfe und ein High-Five gebe: "Gut gemacht!", sage ich dann.
Weil ich manchmal einfach so dasitze. Und plötzlich anfange zu lächeln.
Darum lebe ich.
Glücklich
vielleicht
nicht immer,
aber doch
oft genug.
So wie jetzt.
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