Montag, 13. August 2012

Alles abhaken.

Einen To-Do-Punkt abhaken und dann plötzlich nichts mehr zu tun zu haben. Nichts. Keine in den Hintergrund des Gewissens gedrängte Aufgabe, die schon seit Wochen aufgeschoben wird. Auch nichts, was man immer schon mal machen wollte, aber doch nie dazu gekommen ist. Alles ist erledigt.
Man kann sich hinlegen und sagen: "Ich habe alles geschafft". Ausnahmslos.
Das wünsche ich mir.

Aber geht das überhaupt?
Aus so vielen erledigten Aufgaben ergeben sich automatisch neue. Hausaufgaben gibt es auch fast jeden Tag. Saubermachen kann man immer. Lässt es sich ohne langfristige Ziele überhaupt leben?

Ich kenne die Antworten nicht. Denn ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal reinen Gewissens sagen konnte: "Ja, ich habe alles geschafft."
Immer ist etwas. Immer will jemand was. Immer will ich was.
Und das muss ja auch nicht schlecht sein:

Eine To-Do-Liste zu haben (ob auf Papier oder im Kopf) bedeutet, Ziele zu haben. Noch etwas, was es zu erreichen gibt. Ein Leben, das es zu (er)leben gibt.
Immer noch Dinge, die man abhaken kann, um dann zu sagen: "Ja, ich habe was geschafft." Was. Aber nicht alles. Nie alles. "Alles" gibt es gar nicht.
Es ist nichts Schlechtes, offene Erledigungen zu haben. Aber es wird zu etwas Schlechtem, wenn die Gedanken um nichts anderes kreisen. Wenn man sich über keinen Schritt freuen kann, weil man schon weiß, was als nächstes sein muss.
Wenn man im Kopf dauernd die vielen unerledigten Punkte sieht. Alles muss noch getan werden. Alles wird erwartet.

Es geht nur um Haken, Haken, Haken.
Alles wird in Listen gemessen.
Keine Gefühle.
Nur machen!
Richtig oder falsch.
Fertig oder nicht.

Ich bin fertig. Das ist falsch.

Machen, machen, machen!
Ein Ende ist nicht eingeplant.

Was, wenn ich nicht mehr kann?

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