Sonntag, 12. August 2012

Das Geheimnis der Namen.

Dein Name sagt etwas über dich aus. Denkst du dir. Dabei gibt nicht der Name dir etwas, sondern du dem Namen.
Du füllst das Wort mit Leben. Du passt den Namen an deinen Charakter an. Du baust dir etwas auf.
Dein Name ist nicht so einzigartig, wie du es bist.

Die Anna aus dem Nachbardorf ist ganz anders als du.
Der Tim aus der Parallelklasse ist nicht zu vergleichen mit dem Jungen, den du in dir siehst.

Und doch ist dein Name so etwas wie die Überschrift zu dir. Du hast dich daran gewöhnt. Und er gehört dir allein.
Könntest du ihn ändern?
Beginnt mit einem neuen Namen ein neues Leben?
Können sich andere daran gewöhnen?
Fühlst du dich angesprochen?

Nein... Es wird immer komisch bleiben.
Es wird immer etwas Falsches an sich haben.
Ein neuer Name wird nie wieder so selbstverständlich über die Lippen kommen wie der, den du seit der Geburt getragen hast.

Probier es aus.
Und wenn du es mit Gegenständen machst.
Ein Tisch ist kein Tisch mehr. Er ist ein Bett.
Ein Schreibbett.
Ein Essbett.
Das Bett decken.
Du schreibst auf einem Bett.
Du sitzt an einem Bett.
Dein Schulbett ist schon ganz bekritzelt. Auch wenn die Lehrer immer mahnen: "Nicht auf die Betten schreiben!" Denn die Betten sind Schuleigentum!

Du kannst es schaffen.
Aber es wird immer falsch klingen. Du wirst immer wissen, dass es falsch ist.
Es ist nur ein Wort. Es ist nicht der wahre Name.
Der, der in einem Wort so viel aussagen kann. Über dich. Über mich. Über die Welt.

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