Mittwoch, 22. August 2012

Unendlich glückliche Spielchen.

Unter mir der Asphalt.
Neben mir Bäume. Rechts. Links.
Ich rausche an der Welt vorbei.
Rechtskurve.
Linkskurve.

Der Wind versucht mich nach rechts zu drängen, aber ich lasse mich nicht bewegen. Ich will geradeaus - dem Straßenverlauf folgen -, da hat niemand anderes gegen mich zu sein.
Trotzdem lasse ich mich auf das Spiel der Böen ein. Ich drehe mich nach rechts, tue so, als würde der Wind neben dem tosenden Rauschen der Blätter auch mich bewegen können.
Doch kurz darauf greife ich an: Fahre ganz bis auf die linke Straßenseite.
"Gewonnen!", lache ich in das Nichts hinein.
Ich grinse und euphorisiert von meinen Spielchen mit dem unsichtbaren Partner gebe ich noch mehr Gas.
Zwar hat mein Körper schon vor einigen Kilometern versucht, mir deutlich zu machen, dass ich nicht mehr kann, doch darauf habe ich nicht gehört. Und jetzt werden auch die zweifelnden Stimmen in mir leiser.
Selbst sie werden von dem Gefühl unendlichen Glücks, das sich immer weiter in mir ausbreitet, erfüllt. Es ist jedem Teil von mir jetzt unmöglich, zu sprechen. Nur lächeln, strahlen, was die Sonne am Ende des Tages nicht mehr tut, und weiter einen Fuß vor den anderen setzen.
Rasen. Schnell sein. Alles an mir vorbeiziehen lassen und wissen: Ich bin ein Teil davon.

Außer mir ist keiner hier. Nur ich und mein Freund, der Wind.
Niemand, der den Platz auf der Straße beansprucht.
Niemand, der mich durch Blicke und nicht ausgesprochene Erwartungen in eine Richtung lenkt.

Ich bin frei, alles zu tun, weil niemand mich kontrolliert.
Und doch gebunden an alles, weil ich Teil des Lebens bin.

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