Montag, 17. Dezember 2012

Spiegelbilder.

Ich blicke auf die Person mir gegenüber. Schaue in meine braunen Augen. Lächle mich an. Ich lächle zurück.
Mein Blick wandert über meinen Körper. Von meinen Haaren - an den Seiten kurz, oben aufgestellt und hochgegelt - über meinen flachen Bauch bis zu meinen Schuhen - Chucks, ausgetreten.
Ich lächle wieder, schaue mir in die Augen. Gut sieht er aus, der junge Mann mir gegenüber. Ich gefalle mir.
Ein paar Minuten bleibe ich noch stehen. Betrachte mich. Drehe mich, sehe mich aus verschiedenen Perspektiven an. Nicke mir zu und studiere meinen Körper. Achte auf die Details. Die Augenbrauen, die dunkel und glatt in meinem Gesicht liegen, und die Knochen der Knie, die sich unter der engen Hose abzeichnen.
Daumen hoch, zeige ich mir selbst.
Und trete ein paar Schritte zurück von der weißen Wand, vor der ich stehe.

Ich brauche keinen Spiegel, um mich zu sehen. Ich kenne mich und ich weiß, wie ich aussehe. Zumindest, wie ich mich sehe.
Was ich erkennen würde vor einer Fensterfront oder einem Spiegel, ist was andere in mir sehen. Wie ich auf andere wirke. Die Wirklichkeit, für sie.
Vielleicht mit großem Unterschied zu meiner Realität, vielleicht auch nicht.

2 Kommentare:

  1. Deine Texte versetzen mich so oft in Situationen, die du beschreibst, oder bringen mich zum Nachdenken über das, was du in ihnen schreibst. Weiter so! Bist für mich ein kleiner Philosoph :)

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