Donnerstag, 17. Januar 2013

Kunst im Kopf.

Ich denke in Bildern.
In meinem Kopf spielen sich kleine Videosequenzen ab, Fotos, Zeichnungen, Symbole leuchten auf. Rasend schnell wechseln sie sich ab.
Ein Kind, das mir lachend, mit den Gedanken in weit entfernten Welten, fast gegen die Beine läuft.
Mein Handtuch, was auf dem kuscheligen Bett liegt und alles nass macht, während ich in der Schule sitze.
Das grinsende Gesicht meines Bruders, dem ich noch so viel sagen muss.
Der 20-Euro-Schein, mit dem ich beim Bäcker bezahlt habe, der an den Ecken ganz zerknittert war.
Unwichtiges und Wichtiges, Großes und Kleines wechselt sich ab. Das eine geht in das andere über. Szenen reißen in der Mitte ab, werden durch neue ersetzt. Ohne Übergang.

Ich denke in Tönen.
In Stimmen und Liedern. In lauten Lachern und erdrückender Stille.
Ich höre die Aufforderungen der Leute um mich herum, die ich noch nicht erfüllt habe. Aufgaben, die noch ungelöst vor mir liegen.
In meinem Kopf spielen Bands und Orchester. Zeigen mir, wie ich mich fühle. Spielen Melancholie, spielen Freude, spielen Chaos.
Und manchmal ist da nichts. Nichts zum Hören. Weil ich allein bin. Allein in meinem Kopf.

Ich denke in Worten.
Bringe keine Sätze zusammen.
Denke abgehackt.
Zusammenhangslos.
Gedanken überlappen sich.
Und ich muss noch so viel tun.
Gedanken fliegen davon.
Ungreifbar.
Meine Termine gehen unter.

Bilder und Worte und Töne mischen sich. Werden zu einem künstlerischen Gesamtprojekt.
Surrealistisch. Modern.
Sie bedürfen einer Analyse und Interpretation. Die ich zur Zeit nicht leisten kann.

Also bleibe ich unbeteiligter Zeuge der Meisterwerke meines Kopfes.

2 Kommentare:

  1. dein blog fasziniert mich. dein schreibstil fesselt mein herz und meine augen. pass auf dich auf.

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  2. Du schreibst so wunderschön.
    Ich verliere mich in deinen Texten.
    Bleib stark.

    Liebe.

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