Sonntag, 3. Juni 2012

Du und die Anderen.

Obwohl nicht immer alles in Ordnung ist, weiß ich, dass eins wahr ist: Du musst nicht alleine sein.

[Der Bieber]


Ich habe lange gebraucht, das zu realisieren. Mir darüber klar zu werden und mich selbst aus der Einsamkeit zu befreien.
Das ist gar nicht so einfach. Denn manchmal merkst du nicht, dass da andere sind, auf die man zählen kann. Dafür gibt es viele Gründe...

Vielleicht kannst du keine anderen sehen, weil du nur auf den Boden schaust - aus Scham, aus Angst, aus Trauer.
Vielleicht betrachtest du nur den eigenen Körper, bist mit dir selbst beschäftigt und von den eigenen Qualitäten so wenig überzeugt, dass du nicht aufschaust, weil du dir sicher bist, niemand anderes würde sich mit dir abgeben wollen.
Vielleicht denkst du sogar, du könntest es anderen nicht zumuten, dich anzuschauen.
Vielleicht kannst du auch niemandem vertrauen. Du kannst dich nicht fallen lassen, weil die Angst überwiegt. Du hast nie gelernt, dass es Menschen gibt, die dich auffangen. Du hast nie gelernt, dass Nähe auch positiv sein kann.
Oder da ist diese unendliche Schwärze um dich herum. Diese Dunkelheit, die alle Gefühle und alle Menschen verschluckt, und die nur die Trauer, die Angst und die Einsamkeit durchlässt.

Durch diese ganzen Einschränkungen wirst du kalt und abweisend. Du verscheuchst andere, willst nicht, dass sie mit dir sprechen, weil du selbst so wenig von dir hältst oder weil du Angst hast.
Und du wirst noch einsamer.
Du baust Mauern um dich und hoffst, dass jemand sie einreißt. Und gleichzeitig lässt du genau das nicht zu. Es würde dich verletzlich machen. Und du bist sowieso schon fast tot. Noch mehr Rückschläge könntest du nicht aushalten. Es ist alles Selbstschutz.


Ich bin froh, dass meine Mauern nicht mehr so dick sind. Das erste Mal kann ich ganz vorsichtig vertrauen. Ich kann Gefühle zulassen. Ich kann mich verletzlich machen. In winzigen Momenten nur, und nur ganz wenig. Aber trotzdem ist es ein Beginn! Ein Beginn, den ich genießen kann und auf den ich unendlich stolz bin.
Nie hätte ich gedacht, dass ich an einem Abend mit anderen Menschen Spaß haben kann!

Komisch, was sich alles verändern kann ... Wie man sich selbst verändern kann!

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