Montag, 11. Juni 2012

Szenarien.

Male dir neunundneunzig Variationen aus, und du stolperst in Szenario Nummer hundert.

[Andreas Steinhöfel - Die Mitte der Welt]


So geht es mir gerade.
Zumindest so wie in dem ersten Teil des Zitates: Ich denke mir Variationen aus. Nicht nur neunundneunzig, sondern tausende. Immer wieder neue. Immer mehr. Weil ich ja eigentlich genau weiß, dass es nie so passieren wird, wie ich es mir vorstelle.
Ich versuche, alles abzudecken, was nur sein kann. Und ich werde trotzdem in das hundertste - tausendste, millionenste - Szenario stolpern.

Die Schule wird nach keinem festen Stundenplan ablaufen, da wir einen Projekttag haben. Daher habe ich auch keinen Zeitplan, an dem ich mich festklammern kann, der mir Sicherheit und eine gewisse Vorrausschaubarkeit bieten würde.
Ich muss mich spontan der aufkommenden Situation stellen. Spontan überlegen, welche Worte ich wähle, an wen ich sie wann richte und kann somit die Konsequenzen noch weniger einschätzen. Ich kann sie sogar gar nicht einschätzen.

Es wird passieren. Irgendwie. Irgendwann. Mit irgendwelchen Worten.
Ich werde es schaffen, da bin ich mir sicher.
Aber die Spontanität macht mich fertig. Ich habe Bauchschmerzen, ich habe Angst. Wirklich richtige Angst. Und diesmal erlaube ich der Angst auch, sich zu zeigen.
Es ist ok, davor Angst zu haben.
Es wird mein Leben verändern.
Es wird mich verändern.

Ich freue mich darauf. Ich will, dass es raus ist. Ich hoffe, dass es eine Erlösung sein wird. Dass mein Bauch, mein gesamter Körper, sich dann wieder entspannen werden.

Dass ich mich frei fühlen werde. Sicher und leicht. Wenn diese Last des Geheimnisses von meinen Schultern fällt.

Mehr als hoffen geht nicht. Ich muss mich damit abfinden, keinen Plan zu haben.

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