Samstag, 24. November 2012

Applaus der Welt.

"Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus."

[Enno Bunger]


Die Tropfen prasseln auf die Erde und veranstalten ihr ganz eigenes Konzert.
Als Paukenschläge treffen sie auf den harten Boden.
Sie streichen durch die Blätter der Bäume wie Geigen, Celli und Kontrabässe.
Platschen in Pfützen und Wasserlachen, als wären sie einzelne Töne der Glockenspiele.
Im Zusammenklang hört man ein gesamtes Orchester, das vor dem Publikum der Welt spielt. Die wenigsten hören zu und genießen das Konzert vor ihrer Nase; in die Häuser zurückgezogen, wird der Fernseher lauter gestellt, um das Prasseln des Regens zu übertönen. Die Stimmen von Supertalenten, Superstars und Dieter Bohlens sollen weiterhin im Vordergrund stehen.

Nach dem letzten Schlussakkord folgt der Applaus.
Der Applaus des Regens, der sich selbst beklatscht.
Und auch den wenigen Menschen dankt, die zugehört haben.

Die Welt applaudiert all denjenigen, die den Applaus erkennen.

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