Freitag, 28. Juni 2013

Mit schwarzer Tinte.

Es ist, als hätte jemand ein Glas schwarzer Tinte über mir vergossen.
Ein kleiner Tropfen trifft auf meine blasse Haut und verfärbt sie schwarz. Tödlich schwarz. Und dann breitet sich der dunkle Fleck zu allen Seiten aus. Er wird immer größer und größer.
Die Farbe sickert durch mich durch, dringt in mich ein, durchweicht mich. Und höhlt mich dabei von innen aus, leert mich und füllt alles mit eisiger, dunkler Kälte auf.
Ich hebe die Hände und versuche, das Schwarz aufzuwischen, von meinem Körper zu schieben, ich wringe mich aus wie ein nasses Handtuch. Kämpfe gegen die Infektion, die immer mehr von mir befällt.
Ich hole tief Luft, nehme all die Wärme in mir auf, die ich kriegen kann. Wer weiß, wann die schwarze Pest mein Gesicht erreicht, wann meine Lunge nur noch Dunkelheit in sich aufnehmen kann.
Hilflos blicke ich auf meinen Bauch, wo die Schwärze immer durchdringender wird. Übelkeit breitet sich von dort in meinen gesamten Körper aus. Und mit ihr die Kälte, die mir alles Leben raubt.

Eine Träne löst sich aus meinem Augenwinkel und kullert meinen Körper hinunter, geradewegs auf die schwarze Fläche zu. Ob sie wohl stark genug sein wird, die dunkle Tinte zu verdünnen, aufzulösen, wegzuschwemmen?

2 Kommentare:

  1. Ich kann es gar nicht oft genug sagen (schreibe ich wahrscheinlich unter jeden Post ;D): Mir gefällt dein Schreibstil irgendwie total! :)
    Das ist aber ein trauriger Post, ich hoffe, du konntest die Tinte auflösen :)

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  2. Dunkelheit ist nichts gutes, aber gleichzeitig ein Stück Wahrheit.
    Sie ist so echt und greifbar, wie sonst nichts.
    Und schneller als jedem lieb ist, befleckt sie das Reine und schubst es in die tiefsten Löcher.
    Man selbst fällt in die schwarze Leere, in eine eisige Kälte, egal wie sehr man sich wehrt, wie sehr man davonrennt.
    Das Einzige, was hilft, ist ein starkes Licht.
    Ein großer Wille,
    ein großes Gefühl,
    ein sorgsam bedachter Widerstand.

    Wenn du einen Kampfgeist hast, wirst du dein rettendes Licht entzünden können, um der Dunkelheit entgegen zu wirken.
    Und egal wie lang der Weg auch ist, verlier die Hoffnung nicht.
    Hier sind do viele Menschen, die dir nachempfinden können.
    Und sie würden vielleicht sogar deinen Weg mit dir gehen.
    Bleib stark.

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